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Trauer um getöteten Bundeswehr-Soldaten

10. Oktober 2010

Mit einer Trauerfeier im nordafghanischen Kundus hat die Bundeswehr Abschied von dem Soldaten genommen, der am Donnerstag bei einem Selbstmordattentat getötet worden war. Inzwischen wurde er nach Deutschland übergeführt.

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Sarg des getöteten Soldaten auf einem Transportpanzer (Foto: AP)
Der Sarg des getöteten Soldaten auf einem TransportpanzerBild: AP

Der Sarg mit dem getöteten Soldaten aus Niedersachsen war bei der Trauerfeier im Ehrenhain des Feldlagers Kundus auf einem Transportpanzer aufgebahrt. Militärpfarrer Bernd Göde und Bataillonskommandeur Christian von Blumröder sprachen Worte des Gedenkens. "Unsere tiefe Anteilnahme gilt seiner Familie und seinen Freunden", sagte der Kommandeur.

"Sehr schmerzhaft"

Nach der 45-minütigen Feier wurde der Leichnam des Oberfeldwebels zunächst ins usbekische Termes geflogen. Von dort brachte ihn ein Airbus der Bundeswehr nach Deutschland, wo er am Samstagabend auf dem Flughafen Köln-Wahn eintraf. Im niedersächsischen Selsingen, der Heimatgemeinde des Soldaten, wurde am Sonntag (10.10.2010) während des Gottesdienstes des Gefallenen gedacht. Eine zentrale Trauerfeier der Bundeswehr soll in der kommenden Woche stattfinden. Ort und Zeitpunkt stehen noch nicht fest.

Der Soldat, der dem Fallschirmjäger-Bataillon 313 (Seedorf) angehörte, war am vergangenen Donnerstag in der Provinz Baghlan von einem Selbstmord-Attentäter mit in den Tod gerissen worden. Bei dem Anschlag und anschließenden Kämpfen wurden auch 14 deutsche Soldaten verwundet. Mit dem Tod des Oberfeldwebels sind seit Beginn des Afghanistan-Einsatzes Anfang 2002 insgesamt 44 Bundeswehr-Soldaten am Hindukusch ums Leben gekommen. Außenminister Guido Westerwelle sagte, die Ereignisse zeigten "sehr schmerzhaft", wie eng der gemeinsame Kampf gegen Extremismus Deutschland und Afghanistan verbinde.

Mohammad Omar (Foto: DW)
Mohammad OmarBild: DW

Die afghanischen Behörden gehen davon aus, dass die radikal-islamischen Taliban auch für den tödlichen Anschlag auf den Gouverneur von Kundus verantwortlich sind. Mohammad Omar war am Freitag in der nordafghanischen Stadt Talokan bei einer Bombenexplosion in einer Moschee getötet worden. Omar hatte immer wieder vor einem Machtzuwachs der Taliban in Kundus gewarnt und militärische Verstärkung gefordert. Bundesverteidigungsminister Karl Theodor zu Guttenberg sagte, es handle sich um einen "abscheulichen Anschlag, der mit höchstem Nachdruck zu verurteilen ist".

Wieder Angriffe auf Tanklastzüge

Der Kampf der Extremisten zielt inzwischen auch immer stärker auf die Nachschub-Versorgung der Nato-Truppen in Afghanistan aus Pakistan. Am Samstag wurden wieder Tanklastzüge mit Treibstoff angegriffen – diesmal in der Region Mittri, 180 Kilometer südöstlich der Stadt Quetta. Mindestens 29 LKW seien in Brand gesteckt worden, hieß es von offizieller Seite.

Polizist vor brennendem LKW (Foto: AP)
Schon sechs Mal innerhalb einer Woche brennen Nachschub-LKW der Nato nach Angriffen in PakistanBild: AP

Zuletzt haben Attentäter immer häufiger die Versorgungswege der Nato von Pakistan nach Afghanistan ins Visier genommen. Der jüngste Angriff ist der sechste dieser Art innerhalb einer Woche. Der Nato zufolge beeinträchtigen diese Angriffe den Einsatz in Afghanistan jedoch bislang nicht, da genügend Vorräte vor Ort seien.

Autorin: Sabine Faber (dpa, rtr, dapd, epd)

Redaktion: Walter Lausch