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Ruth Drexel ist tot

4. März 2009

Im Alter von 78 Jahren ist die bayerische Volksschauspielerin Ruth Drexel gestorben. Einem breiteren Publikum bekannt wurde sie durch ihre Rolle in der Fernseh-Krimiserie 'Der Bulle von Tölz'.

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Ruth Drexel (Foto: dpa)
Ruth Drexel: Die Mutter des "Bullen von Tölz" ist totBild: picture-alliance/ dpa

Ruth Drexel starb bereits Ende Februar, wie ihre Agentin am Mittwoch (04.03.2009) mitteilte. Schon am vergangenen Montag soll sie - im engsten Familienkreis - in ihrem Wohnort Feldkirchen bei München beigesetzt worden sein.

Markenzeichen: Vielseitigkeit

Begonnen hatte die in Vilshofen bei Passau geborene Drexel ihre Karriere am Theater, arbeitete aber schon früh auch vor der Kamera. Die Absolventin der renommierten Otto-Falckenberg-Schule in München gehörte in den 1950er Jahren dem berühmten Berliner Ensemble von Bertolt Brecht an, wo sie sich einen Namen als Charakterdarstellerin machte. Jahrzehntelang war sie im In- und Ausland in Theaterklassikern wie der "Dreigroschenoper" oder modernen Stücken wie "Jagdszenen in Niederbayern" zu sehen.

Seit Ende der 70er Jahre war Drexel zudem als Regisseurin tätig. 1981 inszenierte sie als erste Frau am bayerischen Staatsschauspiel. Insgesamt zwölf Jahre lang leitete sie das Münchner Volkstheater, wo auch ihr langjähriger Lebensgefährte Hans Brenner (1938-1998) immer wieder zu sehen war. Münchens Oberbürgermeister Christian Ude meinte einst: Drexels Volkstheater "war durchaus dem Volke nah, aber niemals volkstümelnd".

Resi Berghammer - ihre Paraderolle

Ruth Drexel und Ottfried Fischer (Foto: dpa)
Drexel in ihrer Paraderolle an der Seite des "Bullen" Ottfried FischerBild: picture-alliance/ dpa

Ab 1995 spielte Drexel schließlich ihre Paraderolle in der TV-Serie "Der Bulle von Tölz" an der Seite von Ottfried Fischer. Darin verkörperte sie die Pensionswirtin Resi Berghammer, die resolute Mutter des von Fischer gespielten Kommissars Benno. Obwohl ihre Auftritte oft recht kurz waren, drückte Drexel den Fernsehfilmen einen Stempel auf. "Egal, was sie spielt, die füllt jede Szene aus", meinte einmal der Regisseur Walter Bannert.

"Viel Witz und Humor"

Drexel schätzte das Konzept der Serie, die nach ihrem Tod nun nicht mehr produziert werden soll: Es sei darin nichts Rührendes oder gar Sentimentales zu finden, "dafür viel Witz und Humor". Im "Bullen von Tölz", einer Serie mit typischem oberbayerischen Lokalkolorit, sah Drexel auch eine Satire auf das Genre Heimatfilm.

Eine hochgeschätze Schauspielerin

Während ihrer Karriere erhielt Ruth Drexel zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Deutschen Fernsehpreis, den Bayerischen Fernsehpreis, den Adolf-Grimme-Preis und den Bayerischen Verdienstorden. (wa)