1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Michael Dell im Gespräch

Das Interview führte Michael Knigge30. Januar 2009

Trotz starker Gewinneinbrüche in der IT-Branche, bleibt PC-Hersteller DELL zuversichtlich. Michael Knigge sprach mit dem Unternehmenschef Michael Dell am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos über die Krise.

https://p.dw.com/p/GjuH
Michael Dell (Archiv)
Michael Dell (Archiv)Bild: picture-alliance / dpa

DW-WORLD.DE: Was erwarten Sie vom diesjährigen Treffen?

Michael Dell: Wir sind alle mit großem Interesse hierher gekommen, um zu hören, was Finanzfachleute und internationale Wirtschaftsführer über die finanzielle Situation zu sagen haben und wie die großen Welthandelsbranchen aus der Krise steuern.

Finden Sie, dass dieses Treffen anders ist als die in den Jahren zuvor?

Diese Frage stellt sich mir jedes Jahr. Ich glaube, jedes Treffen ist anders.

Lassen Sie uns über die Weltwirtschaftskrise sprechen. Wie beeinflusst sie ihr Unternehmen und wie reagieren Sie darauf?

DELL ist ein Unternehmen mit einer außergewöhnlich starken Handelsbilanz, die wie ein Schutzschild für uns ist, so dass wir unsere Stellung in der Industrie konsolidieren und gleichzeitig wachsen können. Wir wollen einige Unternehmen übernehmen, aber gleichzeitig auch stark bleiben, um unsere Kunden auch in dieser schwierigen wirtschaftlichen Lage weiterhin zufriedenzustellen.

Richten wir den Blick auf Europa: Wie stehen die europäischen Staaten im Vergleich mit den anderen großen in der Welt da?

Ich würde sagen, Europa geht es vergleichsweise gut. Natürlich haben einige Staaten des "neuen Europas" mehr Probleme als die des "alten Europas", wenn man das so sagen kann. Aber letztendlich würde ich sagen, Europa geht es ziemlich gut.

US-Präsident Barack Obama ist weniger als zwei Wochen im Amt. Er hat von Beginn an große Schritte unternommen. Wie sehen Sie ihn bisher?

Ich denke, dass er vielen Amerikanern und vielleicht auch anderen Menschen in der Welt Hoffnung gibt und Mut macht. Aber es ist noch ein bisschen früh für richtige Beurteilungen.

Was erwarten Sie von seinem Wirtschafts-Team, das auch als "Dream-Team" bezeichnet wurde?

Ich kenne Larry Summers. Ich denke, das sind alles talentierte Personen, es ist ein gutes Team.

Das Ansehen der USA in der Welt hatte sich in den letzten Jahren sehr verschlechtert, die Erwartungen an Barack Obama sind sehr hoch. Glauben Sie, dass sich das Image Amerikas mit der neuen Regierung wieder zum Positiven verändert?

Es sieht so aus, als könnte sich das Ansehen relativ schnell verbessern. Der Grundstein für ein neues Amerika wurde mit Obamas Wahl gelegt. Nun muss die Regierung und das Land aktiv werden.

Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, was Barack Obama tun solle, was wäre das?

Ich sehe ihn nächste Woche, da werde ich es ihm sagen.

Michael Dell gründete sein Unternehmen im Jahr 1984 aus seinem Studentenwohnheim heraus mit einem Startkapital von 1000 Dollar. Im Jahr 1992, als er gerade einmal 27 Jahre alt war, wurde er zum jüngsten Chief Executive Officer unter den 500 größten Firmen Amerikas. DELL wuchs rasant ist heute nach Hewlett Packard zweitgrößter PC-Hersteller.