Trump für Mauer zu Mexiko mit Solarpaneelen
22. Juni 2017
"Ziemlich gute Vorstellung, nicht wahr?", sagte US-Präsident Donald Trump in einer Rede in Cedar Rapids im Bundesstaat Iowa. "Wir denken an etwas, das neu, einzigartig ist. Schließlich sprechen wir über die Südgrenze, eine Menge Sonne, eine Menge Hitze." Eine solche Solarmauer könnte sich selbst finanzieren, so der Präsident. Je höher sie werde, desto wertvoller werde sie. Dann müsse Mexiko auch nicht so viel Geld für die Grenzmauer bezahlen, betonte Trump weiter. "Und das ist gut, nicht wahr?" Trump hatte bisher stets behauptet, die Kosten für den Mauerbau in Milliardenhöhe müssten von Mexiko getragen werden. Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto hatte dies wiederholt klar zurückgewiesen.
Experten favorisieren einen Zaun
Derzeit ist völlig unklar, ob die Pläne eines Mauerbaus überhaupt umgesetzt werden können. Experten halten die Ziele Trumps, den Grenzübertritt von Drogenbanden und illegalen Einwanderern zu verhindern, mit anderen Methoden für besser realisierbar. Favorisiert wird beispielsweise ein stabiler Zaun. Viele weitere Fragen sind noch offen. So müssten die Solarpaneele eigentlich nach Süden ausgerichtet werden - also eigentlich auf der Mexiko zugewandten Seite einer Mauer. Zu diesem Aspekt hat sich Trump nicht geäußert.
Idee hatte zuerst Geschäftsmann aus Las Vegas
Die Idee mit den Solaranlagen an einer Grenzmauer stammt tatsächlich nicht von Trump selbst. Vor einigen Monaten hatte die US-Regierung eine Ausschreibung für den Mauerbau gestartet. Ein von einem in Las Vegas ansässigen Geschäftsmann eingereichter Vorschlag sieht eine Solar-Mauer vor. Aber auch Umweltschützer hatten eine solche Möglichkeit - scherzhaft - ins Gespräch gebracht. Der Bau einer Mauer zwischen den USA und Mexiko ist eines der zentralen Wahlkampfversprechen Trumps. Unter dem Druck der Demokraten hat sich der Kongress bislang jedoch geweigert, dafür Gelder bereitzustellen.
sti/uh (afp, dpa)