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Politik

Trump sucht Schulterschluss mit Asien

1. Mai 2017

US-Präsident Trump griff am Sonntag etliche Male zum Telefonhörer - stets auf der Suche nach Verbündeten im Konflikt um Nordkoreas Atom- und Raketenprogramm. Den philippinischen Staatschef Duterte lud er zu sich ein.

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USA Präsident Donald Trump bei der NRA - National Rifle Association
US-Präsident Trump ist - was Nordkorea angeht - notfalls zum Äußersten entschlossen Bild: Reuters/J. Ernst

Donald Trump hat angesichts der Spannungen auf der koreanischen Halbinsel einen Angriff auf den kommunistischen Norden nicht ausgeschlossen. Derzeit bemüht sich der republikanische US-Präsident darum, so viele Länder wie möglich auf seine Seite zu ziehen. Der Stabschef im US-Präsidialamt, Reince Priebus, sagte dem Sender ABC, Ziel sei es, "jeden zur Unterstützung eines Aktionsplans in die Reihe zu bekommen", falls sich die Lage um Nordkorea verschlechtere.

Trump telefonierte deshalb mit den Regierungschefs von Thailand und Singapur, Prayut Chan-o-cha und Lee Hsien Loong. Es sei darum gegangen, Möglichkeiten auszuloten, wie der wirtschaftliche und diplomatische Druck auf die Führung in Pjöngjang noch gesteigert werden könne, hieß es anschließend in Washington. Beide Ministerpräsidenten seien zudem zu einem Besuch in die USA eingeladen worden.

"Gefahr einer nuklearen Zerstörung"

Anlass für die Gespräche sei die Gefahr einer "nuklearen und massiven Zerstörung in Asien" und am Ende auch in den USA, erklärte Priebus weiter. Derzeit würden die USA und die asiatische Region durch nichts so stark bedroht wie durch die Vorgänge in Nordkorea. Trump habe zudem regelmäßig Kontakt zu Japans Regierungschef Shinzo Abe und enge Beziehungen zum chinesischen Präsidenten Xi Jinping, fügte der Stabschef hinzu.

Der US-Präsident telefonierte am Sonntag auch mit dem umstrittenen philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte und lud diesen ebenfalls nach Washington ein. Das Gespräch zwischen den beiden Staatschefs sei "sehr freundlich" gewesen, teilte das Weiße Haus mit. Beide hätten über die Bedrohung durch Nordkorea und die Beziehungen zwischen ihren Ländern gesprochen.

ASEAN 2017 Philippine President Rodrigo Duterte waits for other Southeast Asian leaders to arrive during the 30th ASEAN summit in Manila
Der umstrittene philippinische Präsident Duterte am Wochenende beim ASEAN-Gipfel in Manila Bild: Reuters/E. De Castro

Unter der Vorgängerregierung von Barack Obama war das Verhältnis beider Staaten mehr als gespannt. Im vergangenen September beschimpfte Duterte den damaligen US-Präsidenten Obama als Hurensohn, worauf dieser ein bilaterales Gespräch absagte. Der Demokrat Obama hatte den philippinischen Staatschef wegen des brutalen Vorgehens seiner Regierung gegen die Drogenszene des Landes zuvor mehrfach ermahnt.

"Drogen - ein Übel das viele Länder betrifft" 

In einer Mitteilung des Weißen Hauses zum Telefonat zwischen Trump und Duterte hieß es zum Thema Drogen: "Sie haben auch über die Tatsache gesprochen, dass die philippinische Regierung sehr hart dafür kämpft, das Land von den Drogen zu befreien, ein Übel, das viele Länder auf der ganzen Welt betrifft."

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte am Samstag wieder eine Mittelstreckenrakete testen lassen, die nach US-Angaben aber kurz nach dem Start zerbrach. Die chinesische Regierung - die als einzige Verbündete des abgeschotteten Staates gilt - ermahnte daraufhin Nordkorea und die USA, den Konflikt nicht eskalieren zu lassen.

se/kle (rtr, ap, dpa)