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Tschechien und Griechenland weiter

Calle Kops // Olivia Fritz16. Juni 2012

Faustdicke Überraschung in der Gruppe A: Am dritten und letzten Vorrundenspieltag sind die Entscheidungen gefallen. Im Viertelfinale stehen Tschechien und Griechenland, Co-Gastgeber Polen und Russland sind raus.

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Die griechischen Spieler feiern ausgelassen auf dem Spielfeld (Foto: REUTERS)
Die griechischen Spieler feiern ausgelassen auf dem SpielfeldBild: Reuters

Polen hat auch bei seiner zweiten EM-Teilnahme nach 2008 das Viertelfinale verpasst. Der Co-Gastgeber des Turniers verlor im mit 42.000 Zuschauern ausverkauften Stadion in Breslau sein letztes Spiel in der Gruppe A gegen Tschechien mit 0:1 (0:0) und schied damit bereits in der Vorrunde aus. Den Treffer für die Tschechen erzielte der Wolfsburger Petr Jiráček (72. Spielminute). Griechenland hat sich mit einem hart erkämpften 1:0-Erfolg über Russland als Tabellenzweiter der Vorrundengruppe A hinter den Tschechen für das Viertelfinale qualifiziert. Das entscheidende Tor im Nationalstadion von Warschau gelang dem griechischen Kapitän Georgios Karagounis (45.+2).

Polen zunächst überlegen

Polens Nationaltrainer Franciszek Smuda vertraute derselben Elf wie zuletzt gegen Russland, sein Gegenüber Michal Bilek musste den tschechischen Spielmacher und Kapitän Tomas Rosicky verletzungsbedingt ersetzen. Torwart Petr Cech übernahm die Kapitänsbinde und sah sich von Beginn an wilden Angriffsbemühungen der Polen ausgesetzt. Die Gastgeber konnten sich nur mit einem Sieg für das Viertelfinale qualifizieren – und so spielten sie zunächst auch. Und das weiter mit Ersatzkeeper Przemyslaw Tyton zwischen den Pfosten, der im Eröffnungsspiel nach dem Platzverweis für Stammkeeper Wojciech Szczesny eingesprungen und prompt einen Elfmeter gehalten hatte. Zwar war Szczesny nun wieder spielberechtigt, musste aber zugucken.

Petr Jiracek (r.) trifft für Tschechien. (Foto: REUTERS/Dominic Ebenbichler)
Das entscheidende Tor zum Viertelfinale: Petr Jiracek (r.) trifft für TschechienBild: Reuters

Die erste halbe Stunde ging klar an die Polen, die sich in strömendem Regen, dementsprechend glitschigem Rasen und bei Blitz und Donner klare Vorteile erspielten, diese aber nicht nutzen konnten. Tschechien agierte ohne seinen Spielmacher Risicky ideenlos und ohne Durchschlagskraft. Auch die zweite Halbzeit brachte zunächst nichts Zählbares, die Partie verflachte zunehmend. Polen agierte verhalten, kam nicht mehr ins Spiel. Und fiel der Treffer von Jiráček nicht allzu überraschend. Er tanzte die polnische Abwehr aus und schob zum Sieg ein. Die polnischen Spieler kamen zwar noch zu einigen Chancen, doch die Hürde, noch zwei Treffer erzielen zu müssen, war zu hoch.

Griechenland kontert sich ins Viertelfinale

Griechenland wollte mit einer ungewohnt offensiven Mannschaftsaufstellung seine letzte Chance aufs Weiterkommen wahren. Die ersten zehn Minuten vor 55.000 Zuschauern im Nationalstadion von Warschau gehörten so auch den Griechen, die in der russischen Abwehr einige Male für Verwirrung sorgten. Doch dann nahmen die Russen das Heft in die Hand. In die eigene Hälfte gedrängt blieb Griechenland nichts anderes übrig, als sich auf Konter zu verlegen. Bei einem Übergewicht an Spielanteilen hatten die Russen auch die besseren Chancen. Superstar Andrey Arschawin, Aleksandr Kerschakow und Yuriy Schirkow, um nur einige zu nennen, testeten den griechischen Keeper Michalis Sifakis. Doch das Tor fiel – wie so oft – auf der anderen Seite: Alle dachten schon an den Pausentee, da erzielte Kapitän Georgios Karagounis wie aus dem Nichts in der Nachspielzeit der ersten Hälfte mit einem Schuss von halbrechts aus rund 15 Metern das 1:0 für Griechenland.

Siegtorschütze Georgios Karagounis (r.) wird von seinen griechischen Mannschaftskameraden gefeiert (Foto: dpa)
Siegtorschütze Georgios Karagounis (r.) wird von seinen griechischen Mannschaftskameraden gefeiertBild: picture-alliance/dpa

Nach der Pause bot sich das gleiche Bild: Russland machte das Spiel, Griechenland zog sich in die Verteidigung zurück und lauerte auf den schnellen Gegenstoß. Ein Treffer gelang jedoch nicht. Mit der Zeit wuchs die Verunsicherung in der russischen Elf. Je gefährlicher die Konter der Griechen wurden, desto nervöser wurden die Russen.

#video#In der 61. Minute konnten sie froh sein, sich nicht noch einen Strafstoß eingefangen zu haben: Karagounis kam im Strafraum nach leichtem Einfädeln zu Fall. Es war eine knifflige Szene für den schwedischen Schiedsrichter Jonas Eriksson, der mit Gelb für den Griechen eine harte Entscheidung traf. Der Kapitän fehlt den Griechen damit im Viertelfinale. Griechenland blieb defensiv, stemmte sich tapfer gegen den Ausgleich und wurde gleichzeitig über seine Konter vorne immer gefährlicher. Am Ende blieb es beim 1:0-Erfolg für Griechenland, der aufgrund der zweiten Halbzeit nicht ganz unverdient war.