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Tschechiens Armee will Anzahl der Rekruten halbieren

13. November 2002

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Prag, 12.11.2002, CTK, engl.

Die tschechischen Streitkräfte werden als ersten wichtigen Schritt in Richtung auf eine Berufsarmee im kommenden Jahr die Anzahl der für einen einjährigen Wehrdienst eingezogenen Rekruten halbieren, schreibt heute die Tageszeitung Mlada fronta Dnes. Während im Jahre 2001 20 300 Rekruten einberufen worden seien, werden es im kommenden Jahr lediglich 10 800 sein. (...)

Ein entscheidendes Kriterium bei der Einberufung werde der Gesundheitszustand der Betroffenen sein, in Betracht gezogen könnte aber auch deren soziale Situation. Hat der Militärdienst beispielsweise negative Folgen für die soziale Situation der Familie des Einberufenen, so könne er umgangen werden. (...) Außerdem würde das Verteidigungsministerium gern den Dienst für diejenigen, die einberufen werden, verbessern, damit sie sich nicht diskriminiert fühlen, schreibt die Zeitung. So könnten sie zum Beispiel einen höheren Sold erhalten und das Militär werde für sämtliche Heimreise-Kosten aufkommen. "Der Sold könnte einen Durchschnittslohn ausmachen, der gegenwärtig bei 5 700 Kronen liegt", erklärte Zdenek Dvorak, Leiter der Planungsabteilung beim Verteidigungsministerium, der Zeitung Mlada fronta Dnes. (...)

Die Streitkräfte müssen die Zahl der Rekruten aus mehreren Gründen drastisch reduzieren.

Erstens, der Verteidigungshaushalt ist um 1,3 Milliarden Kronen gekürzt worden, so dass es dem Militär an Geld für die Ausbildung der Soldaten fehlen wird. Ein weiterer Grund ist der schlechtere Gesundheitszustand der jungen Männer, schreibt die Zeitung. In diesem Jahr litt nahezu die Hälfte der Rekruten (7300) unter gesundheitlichen Problemen und konnte somit am vollen Ausbildungsprogramm nicht teilnehmen. "Diese Männer (mit gesundheitlichen Problemen), die für das Militär häufig nur eine Last sind, werden demnächst wohl zu Hause bleiben", so Sedivy. (...)

"Wir werden prüfen, was dies (weniger Rekruten) auf die Armee im Jahre 2003 für Auswirkungen haben wird und dann werden wir weitersehen", erklärte Sedivy. (TS)