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Tschechiens Gefängnisse von Russen-Mafia beherrscht

25. Juli 2002

– Staatsanwältin: "Es ist nur eine Frage der Zeit, bis etwas Ernsthaftes passiert"

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Prag, 24.7.2002, MLADA FRONTA DNES, tschech.

In Tschechiens Haftanstalten hat die Russenmafia die Oberhand gewonnen. "Es ist nur eine Frage der Zeit, bis etwas Ernsthaftes passiert", warnt die Staatsanwältin Marie Buresova.

Einige Beispiele stellvertretend für viele: Der Gefängnisdirektor im Kreis Rakovnik erhält von Häftlingen Morddrohungen, beim Transport von Häftlingen wird der Bus auf der Autobahn zwischen Prag und Brno (Brünn – MD) von einem Unbekannten bedrängt, zu einem Aufseher kommt die Mafia zu ihm nach Hause, um ihn zu erpressen.

"Das Problem der Haftanstalten sehe ich als Zeitbombe. Es ist doch nicht normal, wenn die tschechischen Gefängnisse von der Russenmafia beherrscht werden", sagt Staatsanwältin Buresova. (...)

Jeder achte Häftling in Tschechien ist Ausländer, fast die Hälfte von ihnen sind Russen, Ukrainer und Vietnamessen. Die akute Gefahr eines Häftlingsaufstands besteht laut Behörden zur Zeit zwar nicht. (...) Eine ernst zu nehmende und von russisch sprechenden Mafia-Organisationen ausgehende Gefahr ist jedoch vorhanden. Viele Gefängnisinsassen aus der ehemaligen Sowjetunion verfügen nämlich über eine spezielle Militärausbildung oder über in Kämpfen und Kriegen gesammelte Erfahrungen. (ykk)