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Typisch deutsch

Michael Bär10. Juli 2011

"typisch deutsch"-Moderator Hajo Schumacher spricht mit Tim Raue über Genuss, Gewalt und Gammelfleisch.

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Beiträge zu diesen Themen bieten Diskussionsstoff und ergänzen das Gespräch bei "typisch deutsch". Hajo Schumacher fragt Tim Raue wie er es schaffte, trotz schwieriger Kindheit einer der erfolgreichsten Köche Deutschlands zu werden. Außerdem diskutieren beide über die Ursachen von Jugendgewalt. Und sie sprechen über die jüngste Serie von Lebensmittelskandalen, die die deutschen Verbraucher zunehmend verunsichern.

Kurzbiographie

Dabei wurde ihm dieser Erfolg keineswegs in die Wiege gelegt. Geboren wurde Tim Raue 1974 in Berlin. Als er drei Jahre alt war trennten sich die Eltern und er wurde fortan zwischen beiden Elternteilen hin und her geschoben. Sein Vater schlug ihn als Kind häufig bis zur Bewusstlosigkeit. Diese frühe Gewalterfahrung führte er fort - als Mitglied der berüchtigten Berliner Straßengang „36 Boys“. Er wechselte innerhalb von 11 Jahren 10 mal die Schule. Eine Ausbildung als Koch empfand er zunächst eher als „Trostpreis“, weil er mit der mittleren Reife nicht, wie ursprünglich gewünscht, Design studieren konnte. Trotzdem arbeitete sich Tim Raue mit preußischer Disziplin zu einem von Deutschlands jüngsten Spitzenköchen empor. Noch vor seiner Abschlussprüfung wurde er Küchenchef. Es folgten Stationen in renommierten Hotels und Restaurants wie dem Swisshotel und dem Adlon in Berlin. 2007 wurde Raue vom berühmten Restaurantführer „Gault Millau“ zum „Koch des Jahres“ gewählt und mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. 2010 erfüllte sich der Spitzenkoch einen Herzenswunsch und eröffnete mit seiner Frau im alternativen Stadtteil Berlin-Kreuzberg ein eigenes Restaurant, das auf Anhieb einen Stern erhielt. Heute lebt und arbeitet Tim Raue, wie er sagt, für seinen zweiten Michelin-Stern.