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U-Bahn-Streik legt London lahm

9. Juli 2015

Rund vier Millionen Fahrten machen die Londoner pro Tag. Nun steht die "Tube" für 24 Stunden still. Aus Protest gegen einen ab September geplanten Rund-um-die-Uhr-Dienst sind die U-Bahn-Fahrer in den Streik getreten.

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U-Bahn Streik London 05.02.2014
Bild: Andrew Cowie/AFP/Getty Images

Der Streik hat vom frühen Morgen an Chaos im Londoner Nahverkehr ausgelöst. Zehntausende mussten auf Busse, die Stadtbahn Overground und Züge ausweichen, die hoffnungslos überfüllt waren. Die ohnehin schon vollen Straßen in der englischen Hauptstadt waren noch voller. Anders als bei den meisten Streiks fuhren die U-Bahnen nicht mal im Notverkehr. Der Ausstand der Fahrer der berühmten Londoner U-Bahn hatte am Mittwochabend begonnen.

Das Regierungsunternehmen Transport for London (TfL) veröffentlichte auf seiner Internetseite Stadtpläne für Fußgänger und riet Stadtbewohnern, das Fahrrad zu benutzen. Für Fans des Tennis-Turniers in Wimbledon, das am Wochenende zu Ende geht, organisierte das Transportunternehmen Sammeltaxis. Zudem wurden 200 Ersatzbusse und zusätzliche Leihfahrräder zur Verfügung gestellt.

Geplante Nachtfahrten sorgen für Ärger

Der Ausstand soll offiziell nach 24 Stunden am Donnerstagabend um 18.30 Uhr enden. Die Auswirkungen könnten allerdings noch am Freitagmorgen spürbar sein, teilten die Londoner Verkehrsbetriebe mit. Auslöser für den größten U-Bahn-Streik seit mehr als einem Jahrzehnt sind Pläne, nach denen die Londoner U-Bahnen künftig am Wochenende auf mehreren Strecken rund um die Uhr fahren sollen. Derzeit müssen die Menschen in London nach Mitternacht auf Taxis oder Nachtbusse zurückgreifen.

Dem Personal wurden für die geplanten Änderungen unter anderem Gehaltserhöhungen von durchschnittlich zwei Prozent in diesem Jahr und eine einmalige Bonuszahlung von 2000 Pfund (knapp 2800 Euro) für jeden Nachtfahrer in Aussicht gestellt. Die Gewerkschafter lehnten das Angebot ab.

Londons Bürgermeister Boris Johnson schrieb im Kurzmitteilungsdienst Twitter, der Streik sei "politisch motiviert". Die "Gewerkschaftsbosse" müssten der Arbeitskampf abbrechen. Eine Sprecherin des britischen Premierministers David Cameron bezeichnete den Streik als "ungerechtfertigt".

sp/joz (ap, afp)