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Ukraine: Deutsche Hilfe gegen Armut auf der Krim

10. Dezember 2009

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau unterstützt soziale Projekte auf der Krim mit fünf Millionen Euro. Die Hilfe soll 200.000 Menschen zugute kommen.

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Bild: picture-alliance/ dpa

Es geht um soziale und wirtschaftliche Projekte in den von Armut betroffenen Krim-Bezirken Belgorod, Rasdolnensk, Bachtschisaraj und Kirow. Wiktor Miroschnitschenko ist Leiter der Ukrainischen Stiftung für soziale Investitionen, die sich mit der Verteilung der Mittel befassen wird. Er berichtet, dass Dorfgemeinschaften bereits selbst insgesamt 74 soziale Projekte vorgestellt und deren Prüfung beantragt hätten. Für die Umsetzung eines einzelnen Projekts werden etwa 80.000 Euro veranschlagt. Damit sollen Kindergärten und Schulen renoviert, Kulturhäuser und Bibliotheken in Dörfern wieder eingerichtet und Straßen asphaltiert werden. Auch sollen Wasserleitungen in einigen Bergdörfern verlegt und Touristenpfade eingerichtet werden.

Eine wichtige Bedingung, die von deutscher Seite gestellt werde, sei die Mitfinanzierung der Projekte durch die Dorfgemeinschaften selbst, so Miroschnitschenko. Danach sollen zehn Prozent der Kosten eines Projektes mit Mitteln aus dem Etat der Dorfgemeinschaften gedeckt werden. Miroschnitschenko erklärt, die Zusammenarbeit der Ukraine mit Deutschland im Sozialbereich habe bereits 2008 begonnen. Damals habe die Kreditanstalt für Wiederaufbau für Maßnahmen in den Gebieten Donezk und Luhansk sieben Millionen Euro bereitgestellt.

Förderung von Tourismus

Der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in der Ukraine, Hans-Jürgen Heimsoeth, bekräftigte, die EU und auch Deutschland würden auch künftig die soziale Infrastruktur in der Ukraine finanziell unterstützen. Dem Botschafter zufolge wird derzeit geprüft, ob im nächsten Jahr der Krim weitere fünf Millionen Euro für soziale Projekte gewährt werden können. Heimsoeth sagte, auf der Krim gebe es viele arme Bezirke, und das, obwohl die Halbinsel im Schwarzmeer-Raum eine strategisch wichtige Region sei.

Der Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in der Ukraine, Jose Manuel Pinto Teixeira, macht darauf aufmerksam, dass die EU neben sozialen Projekten auch bereit sei, künftig die Entwicklung des Tourismus auf der Krim finanziell zu fördern. Dazu wolle die EU eine Agentur für regionale Entwicklung auf der Halbinsel schaffen. Denn letztendlich würde auch dies einen Beitrag zur Entwicklung der sozialen Infrastruktur der Krim leisten.

Autorin: Lilia Rscheutska / Markian Ostaptschuk
Redaktion: Birgit Görtz