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Maidan - zwei Jahre danach

20. Februar 2016

Viele hatten sich mehr versprochen. Aber immerhin ist man den alten Machthaber losgeworden und hat den Zerfall des Landes verhindert. In Kiew wurde der Opfer der Ausschreitungen auf dem Maidan gedacht. Zwei Jahre danach.

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Ukraine Gedenken der Maidan-Aktivisten in Kiew
Bild: Reuters/G. Garanich

Der Jahrestag wird überschattet von einer erneuten Regierungskrise in der ukrainischen Hauptstadt. Ungeachtet dessen stand das Gedenken an die rund 100 Menschen, die im Februar 2014 auf dem zentralen Unabhängigkeitsplatz in Kiew (dem Maidan) getötet wurden, an diesem Samstag im Vordergrund. Präsident Petro Poroschenko kam mit seiner Frau Marina auf den Platz und stellte Kerzen an einer Gedenkstätte auf. Ihm folgten im Laufe des Vormittags mehrere hundert Menschen. Viele von ihnen trugen Uniform (Artikelbild).

Janukowitschs Ende

Die schweren Protesten vor zwei Jahren markierten den Höhepunkt des Aufstands gegen den damaligen Machthaber Viktor Janukowitsch. Viele der rund 100 Opfer wurden von Scharfschützen erschossen. Kritiker werfen der ukrainischen Führung vor, die Ermittlungen zu dieser Tragödie bis heute zu verschleppen. Janukowitsch wurde zwar gestürzt, aber die Russen annektierten daraufhin die Halbinsel Krim. Der Konflikt in dem Grenzgebiet ist lange nicht ausgestanden.

Poroschenko sagte bei einem Treffen mit Angehörigen der Opfer, es sei nicht hinnehmbar, dass die Untersuchungen nicht voran kämen. Eine geplante Justizreform sei für den Erfolg unabdingbar, betonte er.

Ukraine Gedenken der Maidan-Aktivisten in Kiew
Poroschenko und seine Frau verneigen sich im Gedenken an die TotenBild: picture-alliance/dpa/Mikhail Palinchak/Press Office of the President of Ukraine/TASS

Bald Neuwahlen?

Vor den damaligen Protesten hatte sich die Ukraine der Europäischen Union angenähert. Dies wirkt heute wie eine Erinnerung an längst vergangene Zeiten. Heute behindert die schwere Regierungskrise in der Ukraine umfassende Reformprojekte. Die proeuropäische Koalition von Ministerpräsident Arseni Jazenjuk ist auseinandergebrochen. Beobachter halten Neuwahlen in der Ex-Sowjetrepublik für sehr wahrscheinlich.

ml/se (dpa,afp)