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Ukraine: Nach wie vor werden Journalisten angegriffen

16. September 2003

Sonia Blatmann, Sprecherin von „Reporter ohne Grenzen“ (Paris), im Interview mit DW-RADIO

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Drei Jahre nach dem Mord an dem ukrainischen Journalisten Georgi Gongadse werden "immer wieder Journalisten angegriffen. Die Situation in der Ukraine hat sich nicht verbessert." Das sagte Sonia Blatmann, Sprecherin von "Reporter ohne Grenzen" (Paris), in einem Interview mit dem Russischen Programm von DW-RADIO. Mit einer Schweigeminute hatte das ukrainische Parlament am Dienstag dem Verschwinden des Journalisten am 16. September 2000 gedacht. In Kiew bildeten Vertreter der Opposition eine Menschenkette vom Platz der Unabhängigkeit bis zum Sitz des Journalistenverbandes, wo eine Gedenktafel an den Tod Gongadses erinnert.

Bei den Ermittlungen der Todesursache habe es keinerlei Fortschritte gegeben. Blatmann: "Seine Mörder sind immer noch frei. Wir erwarten, dass die Verantwortlichen für diesen Mord gefunden und bestraft werden."

Gongadse war zuletzt am 16. September 2003 gesehen worden; zwei Monate später fand man seinen Leichnam. Die Opposition in der Ukraine wirft Präsident Leonid Kutschma vor, in die Ermordung des kritischen Journalisten verwickelt zu sein. "Wir fürchten, dass die Aggression im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen im November 2004 weiter zunehmen wird. Allein im Juli sind sechs Journalisten überfallen bzw. bedroht worden“, sagte die Sprecherin der Menschenrechtsorganisation im deutschen Auslandsrundfunk weiter. Die Ukraine nehme auf dem von ROG veröffentlichten Index zur internationalen Situation der Pressefreiheit Platz 112 ein (von insgesamt 139).

16. September 2003
188/03

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