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Kein Strom und bald auch nichts zu Essen?

23. November 2015

Die Versorgungslage auf der Halbinsel Krim spitzt sich zu. Die ukrainische Regierung hat angeordnet, dass keine Waren mehr auf das von Russland annektierte Gebiet geliefert werden dürfen.

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Frau in einem Supermarkt (Foto: "DW/L. Rzheutska)
Bild: DW/L. Rzheutska

Nach dem Stromausfall nun die nächste Katastrophe für die Bewohner der Krim: Der Warenverkehr zwischen dem Festland und der Schwarzmeerhalbinsel werde auf Anordnung von Ministerpräsident Arseni Jazenjuk "vorübergehend" ausgesetzt, teilte die Regierung nach einer Kabinettssitzung in Kiew mit. Zuvor hatte sich bereits Präsident Petro Poroschenko für die Maßnahme ausgesprochen.

Aktivisten sperren bereits seit mehr als zwei Monaten den Güterverkehr vom ukrainischen Kernland auf die Krim. Der Zugverkehr war bereits im Dezember 2014 - wenige Monate nach der russischen Annexion - eingestellt worden. Jazenjuk sprach sich zudem dafür aus, einen Stromliefervertrag mit den Krim-Behörden zu beenden.

Krim immer noch ohne Strom

Auf der Krim ist zudem die Stromversorgung zusammengebrochen. Mehrere Strommasten auf dem ukrainischen Festland waren gesprengt worden - vermutlich von Angehörigen der Minderheit der Krimtataren oder ukrainischen Nationalisten. Als Folge des Stromausfalls hatten die Behörden heute einen arbeits- und schulfreien Tag ausgerufen. Der russische Katastrophenschutz teilte mit, die Dieselreserven für Generatoren dürften noch etwa 30 Tage reichen. Bis dahin soll auch eine Stromleitung die von Russland annektierte Halbinsel erreichen, die eine chinesische Firma derzeit unter Wasser verlegt.

Die Krim war im Frühjahr 2014 nach einem umstrittenen Referendum von Russland annektiert worden. Die Regierung in Kiew und der Westen sehen die Annexion als Verstoß gegen das Völkerrecht und betrachten die Krim weiter als Teil der Ukraine. Bei der Stromversorgung ist die Krim weiter vollständig von der Ukraine abhängig, da es keine Stromleitungen nach Russland gibt.

hf/uh (rtr, afpd, dpa)