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Politik

Umfragen: Kolumbiens Rechtskonservative vorn

11. März 2018

Mit Erleichterung nahm die Welt 2016 den Friedensschluss zwischen Kolumbiens Regierung und den FARC-Rebellen auf. Doch in dem Land selbst werden die Gegner dieses Ausgleichs als Sieger der Parlamentswahlen gehandelt.

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Ex-Präsident Álvaro Uribe von der rechten Partei  Centro Democrático (Foto: Reuters/C.J. Martinez)
Schon im Wahlkampf in Siegerpose: Ex-Präsident Álvaro Uribe von der rechten Partei Centro Democrático Bild: Reuters/C.J. Martinez

Kolumbien wählt an diesem Sonntag ein neues Abgeordnetenhaus und einen neuen Senat. Wahlberechtigt sind mehr als 36 Millionen Bürger, insgesamt 2730 Kandidaten gehen ins Rennen um die Sitze in beiden Kammern. Rechtskonservative Hardliner, die das Friedensabkommen zwischen Regierung und den "Revolutionären Streitkräften Kolumbiens" (FARC) von 2016 ablehnen, könnten Meinungsumfragen zufolge die absolute Mehrheit erringen. Die von Ex-Präsident Álvaro Uribe geführte Rechtsaußenpartei Centro Democrático (CD) führt dabei in Umfragen mit 17 Prozent.

Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos (Foto: picture-alliance/Photoshot)
Kann sich keine Hoffnung auf einen Wahlsieg seiner politischen Freunde machen: Präsident Juan Manuel Santos Bild: picture-alliance/Photoshot

Die Mitte-rechts-Gruppierung von Staatschef Juan Manuel Santos, die Soziale Partei der nationalen Einheit, ist dagegen durch zahlreiche Korruptionsskandale diskreditiert. Bei der im Mai anstehenden Präsidentschaftswahl zur Bestimmung der Nachfolge von Santos tritt die Partei nicht einmal mit einem eigenen Kandidaten an. Zusammen kommen die Parteien der Regierungskoalition von Santos derzeit auf gut 25 Prozent. Die nach dem Friedensschluss in eine Partei umgewandelte FARC lag dagegen mit einem Prozent in den Umfragen weit abgeschlagen. Der ehemaligen Guerilla stehen nach den Bestimmungen des Friedensvertrags aber fünf der insgesamt 166 Sitze im Abgeordnetenhaus und fünf der 102 Senatssitze zu.

Ex-FARC-Rebellenchef Rodrigo Londoño (Foto: Reuters/J. Saldarriaga)
Wird als Politiker wohl keine große Nummer werden: Ex-FARC-Rebellenchef Rodrigo LondoñoBild: Reuters/J. Saldarriaga

Es ist die erste Wahl seit dem Friedensabkommen. Vor gut einem Jahr unterschrieb FARC-Chef Rodrigo Londoño an der Seite von Santos das Abkommen, das Lateinamerikas ältesten bewaffneten Konflikt beenden sollte. Die "Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens" wandelten sich um in eine Partei namens "Alternative revolutionäre Kraft des Volkes" mit derselben Abkürzung FARC. Londoño, besser bekannt unter dem Kampfnamen Timochenko, war als FARC-Spitzenkandidat bei der Präsidentschaftswahl am 27. Mai vorgesehen. Allerdings wird daraus nichts, weil der Ex-Guerillachef einen Herzinfarkt erlitt.

sti/ww (afp, dpa, epd)