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Umstrittene Breker-Schau geht zu Ende

22. Oktober 2006
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Die heftig kritisierte Arno-Breker-Ausstellung in Schwerin hat kurz vor ihrem Abschluss am Sonntag noch einmal starkes Besucherinteresse erlebt. 35.500 Besucher sahen in den vergangenen drei Monaten die Sammlung im städtischen Schleswig-Holstein-Haus, wie die Veranstalter mitteilten. Die Schau zeigte 70 von der Witwe Charlotte Breker zur Verfügung gestellte Skulpturen aus allen Schaffensphasen Arno Brekers (1900-1991). Sie war die erste Personalausstellung des NS-Staatsbildhauers in öffentlicher Trägerschaft seit 1945.

Breker galt in den 1920er Jahren als bedeutendes Bildhauer-Talent und als Hitlers Lieblingsbildhauer. Von 1936 an stieg er zum NS-Staatsbildhauer auf und schuf unter anderem Skulpturen für Hitlers Neue Reichskanzlei sowie Entwürfe zur Ausgestaltung der von Albert Speer geplanten Reichshauptstadt "Germania". Er unterhielt engste Verbindungen zur Führungsriege der Nazis und bekam Honorare in Millionenhöhe. Nach 1945 wurde er dennoch als Mitläufer entnazifiziert, weil er Verfolgten geholfen hatte. Die bundesrepublikanische Öffentlichkeit mied ihn jedoch.