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UN: 60.000 Menschen aus dem Südsudan geflohen

2. August 2016

Es ist ein Machtkampf auf dem Rücken der Bevölkerung: Südsudans Präsident und sein früherer Vize ziehen alle Register. Zehntausende suchen Morden, Plünderungen und Vergewaltigungen zu entkommen - sie verlassen das Land.

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Frauen und Kinder stehen für Hilfsgüter an (Foto: Reuters)
Not und Gefahr: Frauen und Kinder stehen für Hilfsgüter anBild: Reuters/A. Ohanesian

Etwa 60.000 Menschen sind laut den Vereinten Nationen vor neuer Gewalt im Südsudan in Nachbarländer geflohen. Seit Ausbruch der Kämpfe vor mehr als drei Wochen hätten sich 52.000 Menschen aus dem Südsudan nach Uganda durchgeschlagen, teilte das Flüchtlingshilfswerk UNHCR in Genf mit. Gut 7.000 Menschen hätten im Sudan und etwa 1.000 in Kenia Zuflucht gesucht.

Die Flüchtlinge berichteten laut UNHCR, dass bewaffnete Gruppen in Teilen des Südsudans Dörfer plünderten, Zivilisten ermordeten und Jungen sowie junge Männer zwangsweise rekrutierten. Auch von weit verbreiteter sexueller Gewalt wird immer wieder berichtet.

Bürgerkrieg spaltet die Gesellschaft

In dem ostafrikanischen Land herrscht seit Ende 2013 ein Bürgerkrieg zwischen Anhängern von Präsident Kiir und Getreuen seines abgesetzten Stellvertreters Riek Machar. Anfang Juli brach neue Gewalt aus. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hatte am vergangenen Freitag das bestehende Mandat der UN-Friedensmission UNMISS um zwei Wochen verlängert, um in dieser Zeit über weitere notwendige Maßnahmen zu beraten. UNMISS besteht derzeit aus etwa 12.000 Soldaten, die die Bevölkerung schützen und Hilfslieferungen sichern sollen.

UN-Soldaten im Südsudan (Foto: Reuters)
Mission verlängert: UN-Soldaten im SüdsudanBild: Reuters/A. Ohanesian

Seit Beginn des Konflikts vor zweieinhalb Jahren flohen den UN zufolge insgesamt knapp 900.000 Menschen aus dem Südsudan ins Ausland. Innerhalb des Landes sind 1,6 Millionen Menschen auf der Flucht. Zehntausende wurden getötet. Trotz seiner Rohölreserven gehört der Südsudan zu den ärmsten Staaten der Welt. Vor fünf Jahren hatte er die Unabhängigkeit vom Sudan im Norden erlangt.

jj/uh (dpa, epd)