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UN braucht Rekordsumme für Nothilfe

7. Dezember 2015

Kriege und Katastrophen weltweit, aber viel zu wenig Spenden: 20,1 Milliarden US-Dollar fehlen für die Nothilfe. Die Vereinten Nationen veröffentlichten deshalb für 2016 den größten Hilfsappell ihrer Geschichte.

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Nepal nach dem Erdbeben (Foto: Gereon Wagener)
Bild: Gereon Wagener

Der internationalen Nothilfe fehlt Geld, und zwar viel Geld: Die Rekordsumme von 21,1 Milliarden US-Dollar (umgerechnet fast 18,5 Milliarden Euro) wird für das Jahr 2016 benötigt, um Notleidenden zu helfen. Weil das Geld den Vereinten Nationen (UN) und ihren Partnerorganisationen akut fehlt, lancierten die Vereinten Nationen den größten Hilfsappell ihrer Geschichte.

"Leid hat unvorstellbares Ausmaß erreicht"

Das Leid in der Welt habe ein unvorstellbares Ausmaß erreicht, sagte UN-Nothilfskoordinator Stephen O'Brien in Genf. Der benötigte Betrag für das kommende Jahr sei fünfmal so hoch wie noch vor einem Jahrzehnt. Gebraucht wird das Geld für Trinkwasser, Nahrung, Medizin, Unterkünfte sowie Bildungsprogramme.

Vor allem die blutigen und anhaltenden Konflikte im Irak, im Jemen, in Südsudan und Syrien hätten die Not massiv verschärft. Aber auch in der Ukraine, in der Zentralafrikanischen Republik und im Norden Nigerias zerstöre Gewalt die Lebensgrundlagen für Millionen Menschen.

125 Millionen Menschen in Not

Hinzu kommen Naturkatastrophen: Etwa das Erdbeben in Nepal oder Dürren wie in Ostafrika. Allein in Äthiopien seien zehn Millionen Menschen auf Lebensmittelhilfen angewiesen. Durch die Trockenheit in Zentralamerika seien 2,8 Millionen Menschen hilfsbedürftig geworden. Insgesamt hätten Kriege und Katastrophen mehr als 125 Millionen Menschen in Not und Elend gestürzt. Rund 60 Millionen Männer, Frauen und Kinder seien auf der Flucht.

Die UN verwiesen auf die mangelnde Spendenbereitschaft der Regierungen und anderer Geber im laufenden Jahr. Von den benötigten 19,9 Milliarden US-Dollar für die humanitäre Nothilfe seien bislang erst 9,7 Milliarden US-Dollar eingegangen. Das sei weniger als die Hälfte, es handele sich um das größte jemals verzeichnete Minus im Budget zur Unterstützung notleidender Menschen.

vk/wl (dpa, epd)