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UN fordert mehr Geld für Syrien

3. Juli 2014

Mehr finanzielle Hilfe fordern die Vereinten Nationen von der internationalen Gemeinschaft für die Flüchtlinge aus Syrien. Die Terrormiliz ISIS hat mittlerweile weite Teile des Osten des Landes unter Kontrolle gebracht.

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Das Flüchtlingslager Zaatari in Jordanien (Foto: Guy Degen)
Bild: Guy Degen

Die Vereinten Nationen haben die Geberländer zu mehr finanzieller Hilfe für die Millionen Flüchtlinge des Syrien-Konflikts aufgerufen. Für das laufende Jahr fehlten noch immer rund 70 Prozent der benötigten Gelder, warnte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, António Guterres, in Genf. Die Welt dürfe die Menschen in nicht im Stich lassen, betonte er.

Bislang hätten die Geber rund 1,1 Milliarden Dollar für die Nothilfe 2014 in den Aufnahmeländern Libanon, Jordanien, Türkei, Irak und Ägypten bereitgestellt. Benötigt würden für dieses Jahr aber mehr als 3,7 Milliarden Dollar. Mit dem Geld sollen Lebensmittel, Wasser, Medikamente, Unterkünfte und Bildungsangebote finanziert werden.

800.000 Flüchtlinge in Jordanien bis Jahresende

Inzwischen seien 2,9 Millionen Menschen aus Syrien als Flüchtlinge im Ausland registriert worden, meldeten die Vereinten Nationen. Die Zahl könne bis Ende des Jahres auf 3,6 Millionen steigen. Der UN-Kommissar für Flüchtlinge geht davon aus, dass bis Ende des Jahres allein in Jordanien die Anzahl der syrischen Flüchtlinge um 33 Prozent auf 800.000 steigen wird. In dem mehr als drei Jahre dauernden syrischen Bürgerkrieg kämpfen die Truppen von Präsident Baschar al-Assad sowie verschiedene Rebellenorganisationen und Terrorgruppen. Innerhalb des Landes sind rund sieben Millionen Menschen auf der Flucht vor der Gewalt.

ISIS nimmt weite Teile des Osten Syriens ein

Nach einem Rückzug anderer islamistischer Kämpfer hat die Terrorgruppe ISIS große Teile des Ostens Syriens unter ihre Kontrolle gebracht. Die Milizen hätten unter anderem in der Nähe des Ortes Dair as-Saur das wichtige Ölfeld Al-Omar kampflos von der dschihadistischen Al-Nusra-Front übernommen, berichtete die in London ansässige syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. ISIS beherrsche nun im Norden und Osten Syriens erstmals eine Region, die von der irakischen bis an die türkische Grenze reiche. Das Gebiet sei fünfmal so groß wie das Nachbarland Libanon, teilten die syrischen Menschenrechtler weiter mit. Demnach erstreckt sich die Isis-Kontrolle mit wenigen Ausnahmen von dem Ort Abu Kamal an der Grenze zum Irak bis an die nord-östlichen Ränder der Stadt Aleppo. Al-Omar ist eines der größten syrischen Ölfelder.

Letzte Chemiewaffen werden zerstört

Unterdessen ist die letzte Phase der Zerstörung des syrischen Chemiewaffenarsenals ist in der Nacht zum Donnerstag eingeläutet worden: Mehrere hundert Tonnen Giftgas wurden in der süditalienischen Hafenstadt Gioia Tauro von dem dänischen Frachter "Ark Futura" auf das US-Spezial-Schiff "MV Cape Ray" verladen, das daraufhin die Reise auf das offene Mittelmeer antrat, wie das Verteidigungsministerium in Washington bestätigte. Dort sollen die Chemikalien nun in internationalen Gewässern unschädlich gemacht werden.

cr/gmf (epd, dpa, rtr, afp)