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UN-Sicherheitsrat tagt zu Mali

14. Januar 2013

Der UN-Sicherheitsrat berät in einer Sondersitzung über die Lage in Mali. Erörtert werden sollen das militärische Engagement Frankreichs, aber auch weitere Schritte zur Stabilisierung des westafrikanischen Landes.

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Französische Soldaten auf dem Flughafen von N'jamena im Tschad (Foto: Reuters)
Bild: REUTERS/ECPAD/Adj. Nicolas Richard/Handout

Das Treffen des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen an diesem Montag sei auf Wunsch Frankreichs anberaumt worden, teilte der Sprecher der französischen UN-Mission per Twitter mit. Paris hatte in der vergangenen Woche auf Ansuchen der malischen Regierung rund 400 Soldaten und Kampfflugzeuge in das westafrikanische Land entsandt. Seit Freitag greifen die französischen Truppen massiv in den Kampf der einheimischen Streitkräfte gegen islamistische Rebellen ein. Diese waren bislang vor allem im Norden Malis aktiv, unternahmen aber zuletzt auch Vorstöße in den Süden und eroberten am Donnerstag die strategisch wichtige Stadt Konna.

Die Vereinten Nationen hatten ursprünglich davor gewarnt, die Intervention zu früh anzugehen. Nach dem Vorstoß der Islamisten in den Süden verteidigte der UN-Sonderbeauftragte für die Sahelzone, Romano Prodi, jedoch die Offensive Frankreichs in Mali. Paris habe "auf Basis einer breiten Übereinstimmung eingegriffen", sagte Prodi der Zeitung "Die Welt". Die internationale Gemeinschaft befürworte den Einsatz, denn "die Angst vor dem islamischen Terrorismus wird von allen geteilt", sagte der frühere EU-Kommissar und italienische Regierungschef.

Militäreinsatz gegen Rebellen in Mali

Der französische Militäreinsatz findet inzwischen immer mehr internationalen Rückhalt. Die USA würden Geheimdienstinformationen und Logistik bereitstellen, verkündete der französische Außenminister Laurent Fabius am Sonntagabend im Radio RTL. Auch Großbritannien, Dänemark und andere europäische Staaten hätten Unterstützung zugesagt. Die afrikanischen Nachbarn Malis - Niger, Burkina Faso, Senegal und Nigeria - stimmten am Samstag der Entsendung von eigenen Soldaten zu.

Frankreich, das früher Kolonialmacht in Mali war, griff die Stellungen und Konvois der Islamisten in Konna vom benachbarten Tschad aus an. Kurz darauf konnten malische Regierungstruppen wieder die Kontrolle über die Stadt übernehmen. Die französischen Streitkräfte weiteten ihren Militäreinsatz auch auf die Bezirkshauptstadt Goa aus und flogen Luftangriffe auf Stellungen der Rebellen im Norden Malis. Frankreichs Staatschef François Hollande sagte am Samstag, der Vormarsch der Rebellen in den Süden sei gestoppt, der Einsatz werde aber weiter gehen.

Das westafrikanische Land war nach einem Putsch im März vergangenen Jahres ins politische Chaos gestürzt. Die islamistische Gruppe Ansar Dine übernahm die Kontrolle über den Norden und führte dort das islamische Rechtssystem Scharia ein. Ansar Dine soll dem Terrornetzwerk Al-Kaida nahestehen. Deswegen befürchtet die internationale Gemeinschaft, dass Mali zu einem Rückzugsort für Al-Kaida-Terroristen und andere islamistische Kämpfer werden könnte.

kis/pg (dpa, rtr, afp, dapd)