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UN-Sicherheitsrat verurteilt Doppelanschlag in Damaskus

11. Mai 2012

Es waren die blutigsten Anschläge seit Beginn des Aufstandes gegen das Assad-Regime vor 14 Monaten. Selbstmordattentäter zündeten ihre Bomben vor einem Geheimdienstgebäude. Der UN-Sicherheitsrat zeigt sich entsetzt.

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Zerstörte Fahrzeuge am Anschlagsort in Damaskus (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

"Terrorismus in all seinen Erscheinungsformen ist eine der größten Bedrohungen des internationalen Friedens und der Sicherheit, und jeder Akt des Terrorismus ist unabhängig von der Motivation kriminell und nicht zu rechtfertigen", erklärte das höchste UN-Gremium und forderte erneut alle Parteien zur Einhaltung der Waffenruhe auf.

Nach Angaben des syrischen Innenministeriums wurden bei den Anschlägen vom Donnerstag mindestens 55 Menschen getötet und mehr als 370 weitere verletzt. Die Attentäter hatten ihre mit Sprengstoff beladenen Fahrzeuge fast gleichzeitig zur Explosion gebracht. Die Autobomben hätten Sprengkraft von mehr als einer Tonne TNT gehabt.

Der syrische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Baschar Dschaafari, berichtete, in Aleppo, der zweitgrößten Stadt des Landes, sei zur gleichen Zeit wie in Damaskus eine weitere Bombe explodiert. Auch dabei habe es "zivile Opfer und massive Sachschäden" gegeben. Weitere Einzelheiten nannte er nicht.

Gegenseitige Schuldzuweisungen

Zu den Anschlägen bekannte sich bisher niemand. Zuletzt hatte aber eine Al-Kaida-nahe Gruppierung mit Namen Al-Nusra-Front die Verantwortung für mehrere ähnliche Gewalttaten übernommen. Westliche Geheimdienste vermuten dahinter eine Al-Kaida-Gruppe aus dem Irak.

Doppelanschlag in Damaskus

Die syrische Regierung bezeichnete die Attentate als Werk von "Terroristen" und führte sie als Beweise dafür an, dass es sich bei den Unruhen im Land nicht um einen friedlichen Volksaufstand handle. Die Opposition dagegen erklärte, das Regime inszeniere solche Anschläge, um die Protestbewegung zu diskreditieren.

Friedensplan umsetzen !

Auch die US-Regierung, die EU und Deutschland verurteilten die Anschläge. Zugleich forderten sie das Regime von Präsident Baschar al-Assad auf, den Friedensplan des UN-Sondergesandten Kofi Annan umzusetzen und damit eine weitere Eskalation der Gewalt zu verhindern. Bundesaußenminister Guido Westerwelle sagte: "Wir appellieren an alle Seiten, endlich die Waffen schweigen zu lassen, Kampfhandlungen einzustellen und den Terror zu unterlassen."

Außenminister Guido Westerwelle (Foto: dapd)
Die Waffen sollen schweigen, fordert Außenmnister WesterwelleBild: dapd

In Syrien ist eigentlich seit dem 12. April eine von Annan vermittelte Waffenruhe in Kraft. Die Gewalt war in den vergangenen Tagen zurückgegangen. Zurzeit sind etwa 70 UN-Beobachter in Syrien. Ihre Zahl soll auf bis zu 300 steigen.

gmf/wa (dpad, afp, rtre)