1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Unbefristeter Streik bei Deutscher Post

8. Juni 2015

Nach zahlreichen Warnstreiks treten Paketboten und Briefträger der Deutschen Post nun in einen unbefristeten Ausstand. Bei dem Streik geht es nicht nur um Bezahlung und Arbeitszeiten.

https://p.dw.com/p/1FdSu
BdT Bild des Tages Post Streik
Bild: picture-alliance/dpa/B. Marks

Millionen Briefe und Pakete werden in den kommenden Tagen wohl wieder verspätet ankommen. Bei der Deutschen Post beginnen noch am Montag unbefristete Streiks. Das kündigte die Gewerkschaft Verdi in Berlin an.

Die Post habe sich in sechs Verhandlungsrunden keinen Millimeter auf eine Lösung des Konflikts hinbewegt, sondern ein Angebot der Gewerkschaft ignoriert, erklärte Verdi-Vize Andrea Kocsis. "Wir müssen den Druck nun massiv erhöhen."

In dem Tarifkonflikt geht es um Bezahlung und Arbeitszeit für rund 140.000 Beschäftigte. Kern der Auseinandersetzung sind aber neue Tochterunternehmen der Post, in denen geringere Löhne gezahlt werden als im Konzern.

Schlechtere Bezahlung

In insgesamt 49 regionalen Gesellschaften beschäftigt die Post rund 6000 Paketboten, die nicht nach dem Haustarif der Post bezahlt, sondern den niedrigeren Tarifen der Logistikbranche. Die Gewerkschaft lehnt dies strikt ab und sieht darin einen Bruch früherer Vereinbarungen.

Um zu erreichen, dass die Paketboden tariflich wieder unter das Dach der Post zurückkehren, wollte Verdi für das laufende Jahr auf eine lineare Lohnerhöhung verzichten, forderte aber eine Einmalzahlung von 500 Euro und ein Lohnplus von 2,7 Prozent für 2016. Diese Forderung lehnte die Post am Montag ab. Dies leiste keinen Beitrag zur Zukunftssicherung für Mitarbeiter und Unternehmen, begründete Personalchefin Melanie Kreis.

Zudem bedeute der Verdi-Vorschlag eine Mehrbelastung von rund 300 Millionen Euro. Das sei "sogar eine spürbare Verschärfung unseres bestehenden Wettbewerbsnachteils", erklärte Kreis. Die Post zahle doppelt so hohe Löhne wie die Wettbewerber.

bea/dk (dpa, reuters,afp)