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Unbekannte Warhols aufgetaucht

25. April 2014

Auf einem 30 Jahre alten Computer in den USA wurden digitale Kunstwerke von Andy Warhol entdeckt. Der Pop-Art-Künstler hatte die Bilder 1985 auf einem Amiga-Computer gemacht, dort wurden sie aber vergessen.

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"Venus", ein digitales, nach 30 Jahren wiederentdecktes Warhol-Gemälde, Bild: courtesy of The Andy Warhol Museum
Bild: Reuters

29 Jahre lang lagerten sie auf alten Floppy-Disketten im Archiv des Andy Warhol Museums in Pittsburgh: Digitale Zeichnungen des Pop Art-Meisters. Sie zeigen vertraute Objekte seiner Arbeit, unter anderem Marilyn Monroe, die "Venus" (siehe Artikelbild), die berühmte Suppendose oder Warhols Selbstportrait. Alle Bilder sind digital verfremdet, in unwirklichen Farben wiedergegeben oder wie mit einem Neonstift skizziert.

Um wie viele Bilder es sich ingesamt handelt, ist noch unklar: Mal ist von 18 Werken die Rede, mal von 23. Alle sollen digital von Warhol signiert sein. Fest steht: Erst jetzt, 27 Jahre nach Warhols Tod, machten Experten die Bilder wieder zugänglich.

Experimente mit dem Computer

Im Jahr 1985 hatte die Computerfirma Commodore - damals der Primus unter den Heimcomputern - Warhol (1928-1987) gebeten, mit einem Amiga-Computer zu experimentieren, um die Leistung von dessen Grafikkarte zu demonstrieren. Warhol setzte den Wunsch in die Tat um, anschließend verschwand die Diskette im Archiv.

Youtube-Entdeckung

Der Künstler und Warhol-Fan Cory Arcangel entdeckte auf der Videoplattform Youtube zufällig einen Clip, in dem Warhol an den digitalen Bildern arbeitet: Der Künstler sitzt an einem Commodore Amiga 1000 und zeichnet ein digitales Porträt der Blondie-Sängerin Deborah Harry. Das Video war für eine Commodore-Presseveranstaltung entstanden. Arcangel fragte sich, ob es noch weitere Bilder dieser Art gibt.

Nachforschungen führen zum Erfolg

Mit der Hilfe anderer Warhol-Enthusiasten - unter anderem der Kuratorin des Carnegie Museums in Pittsburgh, Tina Kukielski - machte sich Arcangel auf die Suche. Technische Unterstützung bekam er vom Carnegie Mellon University (CMU) Computer Club, das Andy Warhol Museum Pittsburgh gab ihm die Erlaubnis, das Archiv zu durchstöbern.

Mit Erfolg: Die Forschungsgruppe fand einen Amiga-Computer samt Zubehör und mehrere Floppy Disks in Warhols Nachlass. Zusammen mit Studenten und Professoren wurden die digitalen Werke gesichtet und katalogisiert.

nf/pg (dpa/eba)