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Politik

Und im Juli kommt Trump

28. Januar 2017

Wie mag das Gespräch zwischen Donald Trump und Angela Merkel wohl atmosphärisch verlaufen sein? Die offiziellen Stellungnahmen lassen sich nicht deuten. Immerhin: In einem Punkt haben die beiden einen Konsens gefunden.

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US Präsident Donald Trump
Bild: Getty Images/AFP/N. Kamm

Der erste direkte Kontakt zwischen dem neuen US-Präsidenten und der Kanzlerin war nach äußerst kritischen Äußerungen Trumps über Merkel mit Spannung erwartet worden. Regierungssprecher Steffen Seibert berichtete hinterher, die beiden hätten die "fundamentale Bedeutung" der NATO für die transatlantischen Beziehungen und die Bewahrung von Frieden und Stabilität betont. Die "ohnehin schon ausgezeichneten bilateralen Beziehungen" wollten sie in den nächsten Jahren "noch vertiefen", heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung.

Trump hat demnach auch die Einladung Merkels zum G20-Gipfel in Hamburg im Juli angenommen und die Kanzlerin seinerseits in die USA eingeladen.

Symbolbild Angela Merkel Allein
Neue Wege in den deutsch-amerikanischen Beziehungen?Bild: picture-alliance/dpa/M. Schreiber

Der US-Präsident habe in dem ausführlichen Telefongespräch mit Merkel "seine Freude ausgedrückt, sie bald in Washington zu begrüßen". Neben der NATO seien die Beziehungen zu Russland und der Konflikt in der Ostukraine besprochen worden, heißt es.

Trump und Merkel hätten bekräftigt, "wie wichtig eine enge deutsch-amerikanische Zusammenarbeit für Sicherheit und Wohlstand ihrer Länder" sei. Beide Politiker seien überzeugt, dass die NATO "sich den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts stellen muss und dass eine gemeinsame Verteidigung angemessene Investitionen in die militärischen Fähigkeiten und einen fairen Beitrag aller Verbündeten zur kollektiven Sicherheit erfordert". Trump hatte die NATO als "obsolet" bezeichnet und wiederholt kritisiert, dass viele NATO-Partner keinen ausreichenden Beitrag zu den gemeinsamen Verteidigungskosten leisteten.

Merkel und Trump verständigten sich den Angaben zufolge zudem darauf, ihre Zusammenarbeit im Kampf gegen Terrorismus und gewalttätigen Extremismus sowie bei der Stabilisierung des Nahen und Mittleren Ostens und Nordafrikas zu intensivieren. Der Meinungsaustausch dauerte 45 Minuten, wie Trumps Pressesprecher Sean Spicer mitteilte. Das Gespräch mit Merkel wurde mit besonderer Spannung erwartet, weil Trump in einem Interview Merkels Entscheidung, Hunderttausende Flüchtlinge aufzunehmen, als "katastrophalen Fehler" bezeichnet hatte - auch mit Blick auf das Terrorrisiko.

rb/chr (afp, ap, dpa)