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Und Jetzt... Wolfgang Overath

9. Februar 2010

Wolfgang Overath -- das Urgestein des 1. FC Köln. 765 mal spielte er für den Verein, schoss 287 Tore, wurde deutscher Meister und zweimal Pokalsieger. 1974 der Höhepunkt mit der Weltmeisterschaft.

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Bild: picture-alliance/ dpa/dpaweb

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Ich hab gehört, zweimal die Woche machen Sie noch mit

Wolfgang Overath

Voll informiert

Und halten Sie da auch noch richtig mit

Na klar!

Würden Sie sich dass denn zutrauen noch mitzuspielen??

In der ersten mannschaft?

Hmmm.

Ich bin doch nicht bekloppt.

Das war eine wunderbare Zeit. Ich habe die vielleicht besten acht Jahre im deutschen Fußball mitgemacht, von 66 bis 74. Und ich bin eigentlich relativ dankbar und zufrieden, dass ich das Glück gehabt habe, eine solche Zeit mitmachen zu können.

Als Spieler waren Sie der klassische 10er auf dem Spielfeld. Gibt es für sie noch diese Rolle im Fußball?

Die ist schwieriger geworden. Der muss schnell sein, der muss ne überragende Technik haben, heute muss er auch Defensiv stark sein, das brauchte der 10 früher nie so. Der 10 Netzer oder ich zum Beispiel wir wurden dann immer gedeckt von Leuten und der lief 90 Minuten dann immer hinter einem her.

Heute muss er selbst decken, muss selbst mit zurück gehen. Schnell, athletisch, guter Fußballer, gutes Auge, defensiv stark, also es gibt schon andere Prioritäten die dazu kommen.

In Ihrer Mannschaft trägt Lukas Podolski die 10. Er ist der der teuerste Einkauf. Und kurioser Weise ist es so: Seitdem er nicht spielt, päppelt sich der FC ein bisschen auf…

Das würde Ihnen jetzt gefallen, wenn ich dazu etwas sagen würde

Ich habe jetzt extra die Lücke gelassen.

Lukas Podolski ist ein überragendes Talent. Der ist technisch stark, hat einen guten Schuss, kann dribbeln, kann Pässe spielen, kann alles. Aber der Lukas der spielt natürlich unter einem starken Druck.

Ich kann das sehr gut sagen, weil ich zum Beispiel vor der WM 74 das erlebt habe. Ich hatte in Mexiko eine große WM gespielt. Und dann spielt der Günter Netzer die Europameisterschaft 72. Spielte überragend.

Und ich spielte schlecht im Verein wurde immer unsicherer und dann hatte die Öffentlichkeit gesagt: jetzt soll der Netzer ran. Ich wurde immer schlechter, weil ich immer weniger Selbstvertrauen hatte, das ist etwas, wenn der Druck so stark ist.

Aber dann ist da irgendwann so ein Punkt, wenn man denkt, jetzt rechts oder links was über dich erzählt oder geschrieben wird, alles vergessen. Auf einmal von einer Stunde zur nächsten war man wieder in alter Form und schon geht es.

Herr Overath als sie Präsident wurden vom 1. FC, wurden Sie als Visionär für den Verein gelobt. Was sind ihre Visionen?

Meine Vision ist sicher auf Dauer den FC dorthin zu führen wo er hingehört. Wir waren zu meiner Zeit, als ich gespielt habe so wie Bayern München heute. Dahin zu kommen ist sicher schwer, weil der Weg sehr weit ist, aber die Hoffnung, der Wunsch und die Vision ist, dass wir wieder nach vorne kommen. Wie weit das möglich ist kann ich nicht sagen, wie schnell das geht kann ich nicht sagen. Aber es kann nicht für den 1. FC sein dass wir immer gegen den Abstieg spielen oder unten immer von 10 bis 18 uns aufhalten, das ist unserer Wunsch, unsere Vorstellung und wir hoffen, dass wir das schaffen.