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Unfassbarer Bolt unterbietet sich erneut

16. August 2009

Mit 9,58 Sekunden hat Usain Bolt seinen eigenen Weltrekord verbessert und nach dreimal Olympiagold auch den WM-Titel geholt. Damit hat er im Duell mit Tyson Gay erneut bewiesen, dass er der schnellste Mann der Welt ist.

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Bolt in Jubelpose (Foto: AP)
In Peking war Bolts Vorsprung größer - trotzdem war er diesmal schnellerBild: AP

Diesmal war kein Schnürsenkel offen, diesmal gab es kein Austrudeln am Schluss, kein Grinsen in die Kamera, keine Grimassen noch auf der Strecke. Anders als bei seinem Olympiasieg in Peking vor einem Jahr ist Usain Bolt im 100-Meter-Finale der Weltmeisterschaften von Berlin durchgelaufen und wurde belohnt: Mit unglaublichen 9,58 Sekunden hat der jamaikanische Supersprinter seine eigene Bestmarke pulverisiert und seine erste Goldmedaille bei der WM geholt. Zwei weitere - über 200 Meter und mit der Sprintstaffel - könnten in den nächsten Tagen noch folgen.

Usain Bolt beim Sprint (Foto: dpa)
Kein Zweifel: Bolt ist der SchnellsteBild: AP

Bolt düpierte das restliche Feld und lief vor seinem ärgsten Widersacher Tyson Gay aus den USA (9,71 Sekunden) durchs Ziel. Dritter wurde Bolts Landsmann Asafa Powell (9,85 Sekunden). Danach gab es kein Halten mehr. Ausgelassen tanzte der 22-jährige Bolt gemeinsam mit Powell über die Laufbahn. "Das war definitiv mein bestes Rennen", sagte er, als es den Reportern gelungen war, ihn einzufangen. "Es war großartig!" Dazu kündigte er für die 200 Meter und das Staffelrennen weitere Großtaten an: "Die Show geht weiter."

Schon im vergangenen Jahr hatte sich Bolt bei den Olympischen Spielen von Peking die Krone aufgesetzt. Gold über 100 Meter - Weltrekord. Gold über 200 Meter – Weltrekord. Und: Gold mit der 4x100-Meter Staffel - auch hier in Weltrekordzeit. Mehr geht nicht, dachte man damals. Bis heute: Mit seinem neuerlichen Fabelweltrekord von 9,58 Sekunden - ganze elf Hundertstel schneller als die alte Bestmarke - kommt er der Zeit von 9,55 Sekunden nahe, die Wissenschaftler nach genauer Analyse seines Goldlaufs von Peking als maximal mögliche Bestzeit für ihn ermittelten.

Wunderkind des Sprints

Usain Bolt Weltrekord Freies Format
Bild: AP

Dass Bolt, der am 21. August 1986 im jamaikanischen Trelawney geboren wurde, schnell ist, hatte sich schon früh in seiner Karriere angedeutet. Nach seinen Titeln als Jugendweltmeister der Jahre 2002 und 2003 über 200 Meter war er 2004 der bisher einzige Junior, der über 200 Meter unter 20 Sekunden blieb. Mit 1,96 Metern Körpergröße war er prädestiniert für schnelle Zeiten über die halbe Stadionrunde.

Bolts Karriere bei den Erwachsenen verlief aber zunächst stockend. Bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen verletzt, erreichte er erst 2005 bei der WM in Helsinki sein erstes großes Finale. Wieder verletzte er sich und humpelte als Letzter ins Ziel.

2007 folgte dann der Durchbruch: Eine Bestzeit von 19,75 Sekunden über 200 Meter, gelaufen bei den jamaikanischen Meisterschaften, und ein zweiter Platz bei der WM in Osaka über dieselbe Strecke. 2008 bewies Bolt dann auch auf der 100-Meter-Strecke Weltklasse: 9,76 Sekunden im März 2008, eine Steigerung auf 9,72 Sekunden im Mai 2008 und schließlich der Rekord von Peking mit 9,69 Sekunden. Nun ist auch diese Bestmarke Geschichte.

Autor: Andreas Ziemons
Redaktion: Benjamin Wüst