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Ungarns Autohändler mit dem Geschäft zufrieden

26. April 2002

– Zweistelliges Absatzwachstum im ersten Quartal verzeichnet

https://p.dw.com/p/27yu

Budapest, 26.4.2002, PESTER LLOYD, deutsch

Die Autohändler haben weiterhin keinen Grund zu klagen: Die Pkw-Verkäufe stiegen im I. Quartal 2002 weiter zweistellig an. Allerdings fand diese Entwicklung ohne die deutschen Automobilbauer statt.

Wie wir von Gábor Gyôzô, dem Präsidenten der Vereinigung der Ungarischen Fahrzeugimporteure (MGE), erfuhren, verkauften die ungarischen Autohändler im I. Quartal insgesamt 37.500 Pkw und Jeeps sowie 6.100 Nutzfahrzeuge unter 3,5 t. Das entspricht einem Zuwachs in den zwei Segmenten gegenüber dem Jahresbeginn 2001 um 17,9% bzw. 11,4%.

Der Marktanteil von Suzuki fiel weiter zurück (von 24,2% auf 23,8%), doch bleiben die in Esztergom produzierenden Japaner unangefochtener Spitzenreiter in der Publikumsgunst. Der ewige Zweite Opel hat nach einem Verkaufseinbruch im Vorjahr wieder zu sich gefunden, jedoch schmilzt der Rückstand von Renault unaufhörlich. Volkswagen büßte einen weiteren Platz an die Franzosen ein, denn Peugeot marschiert mit einem Zuwachs um nahezu die Hälfte nach vorn. Schließlich verbesserte sich der dritte im Bunde der französischen Hersteller, Citroen, von Rang neun auf acht. Im deutschen Lager schlug sich ausgerechnet eine nichtdeutsche Marke am besten, wenngleich plus acht Prozent für Skoda im Lichte früherer Ergebnisse keine Glanzleistung darstellen. (Die spanische VW-Marke Seat schaffte sogar plus 13 Prozent, doch reichten die 1.200 Verkaufseinheiten nur für den 12. Platz.) Der große Rückkehrer in die Top Ten ist Daewoo; nach den krisenbedingten Verkaufseinbrüchen wegen des drohenden Konkurses haben sich die Südkoreaner zurückgemeldet.

Eine demgegenüber stärkere Dynamik wiesen nur Marken auf, deren Verkaufsvolumen hierzulande bescheiden ist. Jaguar legte mit dem Einsteigermodell in die Luxusklasse, X-Type, um 570 Prozent zu, wohinter gerade mal 20 verkaufte Pkw stehen. Hyundai konnte den Absatz auf 210 Pkw mehr als verdoppeln. Unter den Neueinsteigern hatte Mini (18 verkaufte Einheiten) den besseren Start gegenüber Smart (10) und Lexus (4).

Von dem Einkaufsfieber verspürten die deutschen Autosalons fast gar nichts. Ähnlich wie VW sackte Mercedes um 14 Prozent auf 170 Einheiten ab, Audi verlor sogar ein Drittel (180). Stagnation herrschte bei BMW (110 Einheiten) und Porsche (3) vor.

Wie wir von Porsche Hungaria erfuhren, kann sich Audi halbwegs damit über den Verkaufseinbruch hinwegtrösten, dass die Nachfrage nach den hochklassigen Modellen zunahm (z.B. beim A6 um 43 Prozent). Für Volkswagen ergab sich ein Loch in der Modellpalette, weil Polo Classic und Variant nicht mehr produziert werden. Zudem erweist sich der Lupo 3L als ein Flop, während der neue Polo bei den Wolfsburgern wieder Schwung in die untere Klasse bringen wird. (Demnächst lesen Sie unseren Test über den kleinen Flitzer.)

Der Markt für kleine Nutzfahrzeuge zeigt sich weiterhin sehr zersplittert – nur ein Anbieter (Ford mit 690 Einheiten) hält einen zweistelligen Marktanteil. Um überdurchschnittliche 16 Prozent auf 580 Einheiten wuchs VW und verdrängte Peugeot und Fiat vom Podest. Auch in diesem Segment drängt Renault (+44% auf 560 Einheiten) stürmisch nach vorne. Noch beachtlicher sind die Verkaufserfolge von Mercedes (+77 Prozent auf 370) und Opel (+134 Prozent auf 540).

Zwischen Januar und März wurden ungarnweit etwa 1.100 Schwerlaster abgesetzt. Den großen Wurf landete Mercedes mit einem Verkaufszuwachs von 150 auf ca. 380 Einheiten und der uneingeschränkten Marktführerschaft in den unteren Tonnageklassen. Iveco konnte die Spitzenposition im Segment der 5-10-Tonner verteidigen und verkaufte insgesamt etwas mehr Lkw (260). Nur geringfügig auf 90 Einheiten legte MAN zu, behauptete sich jedoch im Bereich 10-15 t. Renault stagnierte bei 140 Trucks, bleibt aber die Nr. 1 bei den Superbrummis über 15 t. Den Busmarkt teilt sich bei insgesamt kaum 80 Verkäufen MAN mit Volvo. Im I. Quartal wurden außerdem 1.320 Motorräder verkauft; dieser Markt legte um ungefähr ein Drittel zu. Suzuki (430 Einheiten) ist hier Marktführer vor Yamaha (390) und Honda (310). (fp)