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Ungarns Truppen verlassen Irak

5. November 2004

- Streit um Zeitpunkt

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Budapest, 4.11.2004, PESTER LLOYD, deutsch

Ungarn will sein Transportkontingent aus dem Irak per 31.3.2005, nach den Wahlen im Irak, zurückziehen. Das gab am Mittwoch der sozialistische Regierungschef, Ferenc Gyurcsány bekannt. Der oppositionelle Fidesz-Bürgerbund meinte umgehend, dass er diesen Vorschlag nicht unterstütze, die Truppe sollte schon nach Ablauf ihres gültigen Mandats zum Jahresende zurückgezogen werden. Die kleine Oppositionspartei MDF fordert schon seit geraumer Zeit den Rückzug. Die Verlängerung des Mandats bedarf einer Zweidrittelmehrheit, über die die Regierungsparteien nicht verfügen. Das wird vermutlich den Rückzug des 300-köpfigen Transportkontingents bis Ende Dezember bedeuten. Es handelt sich um Berufssoldaten, die sich freiwillig meldeten. Nach Erhebungen ist die Mehrheit der Bevölkerung für den Rückzug. Gyurcsány sagte auch, dass Ungarn bereit sein, bei der Friedenssicherung in Afghanistan und am Balkan (eingebunden in NATO- bzw. EU-Engagements) größere Verantwortung zu übernehmen. Am Balkan ist ein ungarisches Wachbataillon tätig, die militärische Rolle des Landes in Afghanistan ist eher symbolisch. Eine Reaktion aus den USA liegt dazu bisher noch nicht vor. (fp)