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Immer mehr Jugendliche sterben an Aids

29. November 2013

Seit 30 Jahre kämpfen die Vereinten Nationen gegen Aids. Es gibt Erfolge, aber auch Besorgnis erregende Entwicklungen. Vor allem bei Jugendlichen in ärmeren Ländern.

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Aids-Aufklärung in Mosambik: Mann erklärt Frauen die Vorteile von Kondomen (Foto: frei für DW)
Bild: UAFC/Beatrijs Janssen

Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen schlägt Alarm: In den ärmeren Ländern sterben immer mehr Jugendliche an Aids, klagt UNICEF. In den vergangenen sieben Jahren ist die Todesrate in der Altersgruppe der zehn bis 19 Jahre alten Menschen dramatisch angestiegen. Das geht aus dem jüngsten Report der Hilfsorganisation hervor, der an diesem Freitag vorgestellt wird.

110.000 Jugendliche starben im vergangenen Jahr an Aids. 2005 waren es in den betroffenen Ländern noch 71.000. Das ist ein Anstieg von fast 55 Prozent. Etwa 2,1 Millionen Jugendliche hätten 2012 mit der Krankheit leben müssen. 90 Prozent der Kinder, die sich neu mit dem HI-Virus infizieren, kommen den Angaben zufolge aus nur 22 Ländern. Von denen liegen alle bis auf eines in Afrika südlich der Sahara.

Erfolge bei Kleinstkindern

Nach Angaben der UN-Helfer kann das Problem wirksam mit mehr Geld bekämpft werden. Mit einem Programmpaket im Umfang von 5,5 Milliarden Dollar (gut vier Milliarden Euro) könne bis 2020 die Ansteckung von zwei Millionen Jugendlichen verhindert werden. 2010 habe das Budget bei etwa 3,8 Milliarden Dollar gelegen.

Große Erfolge meldet UNICEF bei Kindern. Die Übertragung der Krankheit von Müttern auf Kinder sei deutlich eingedämmt worden. Zwar seien im vergangenen Jahr noch 260.000 Kinder mit dem Immunschwächevirus HIV infiziert worden. Sieben Jahre zuvor seien es mit 540.000 aber noch mehr als doppelt so viele gewesen. Grund sei die neue lebenslange Behandlung infizierter Mütter mit antiretroviralen Medikamenten.

Deutlich sinkende Zahlen in Afrika

Ohne diese Behandlung würde ein Drittel der infizierten Kinder vor dem ersten Geburtstag sterben, die Hälfte ihren zweiten Geburtstag nicht erleben. "Kinder müssen die ersten sein, die von unseren Erfolgen bei der Bekämpfung von HIV profitieren. Und sie müssen die letzten sein, die unter unserem Versagen leiden müssen", sagte UNICEF-Direktor Anthony Lake. "Heute muss das Kind einer infizierten schwangeren Frau nicht länger das gleiche Schicksal erleiden."

Laut UNICEF ist die Zahl der erkrankten Kinder in dem am schwersten betroffenen Erdteil Afrika deutlich gesunken, so um 76 Prozent in Ghana, 58 Prozent in Namibia, 55 Prozent in Simbabwe, 52 Prozent in Malawi und Botswana und 50 Prozent in Sambia und Äthiopien. Allerdings bekomme nur ein Drittel der Kinder in ärmeren Ländern die nötige Behandlung. Bei den Erwachsenen seien es fast zwei Drittel.

Weltweit, so die Organisation, sank die Zahl der Aids-Toten zwischen 2005 und 2012 um 30 Prozent.

gmf/rb (dpa, ap)