"Unmenschliche Vernichtungswut" oder Recht auf Verteidigung? | Service | DW | 24.01.2009
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"Unmenschliche Vernichtungswut" oder Recht auf Verteidigung?

In der vergangenen Woche haben sich die DW-World-User vor allem mit dem Krieg in Nahost, dem Amtsantritt von US-Präsident Barack Obama und der Frage einer EU-Vollmitgliedschaft für die Türkei beschäftigt.

Themenbild Feedback (Foto: DW)

Naher Osten: 60 Jahre Israel und kein Ende des Konflikts

Es ist also keine Lösung, wenn Israel versucht, die Terror-Infrastruktur zu zerschlagen, die die Hamas aufgebaut hat? Man will mir also einreden, es sei okay, dass die Palästinenser-Regierung Waffen kauft, sich hinter Kindern versteckt, und Raketen auf Israel abfeuert, anstatt den eigenen Leuten eine funktionierende Infrastruktur aufzubauen. Mal ehrlich: Wie will man mir plausibel machen, dass Palästinenser ihre Kinder lieben, wenn sie sie als lebende Schutzschilde benutzen und sie zu Terroristen ausbilden? Da scheint der pure Hass auf den vermeintlichen Feind doch höher als die Gefühle für die eigenen Kinder! (Marcel Jüres, Deutschland)

Nun müssen wir nur eine Hoffnung haben und zwar: Frieden zwischen Israel und Palästinensern. Diese 60 Jahre Krieg reichen! (Kounafa, Ägypten)

Was soll diese unmenschliche Vernichtungswut einer so überlegenen Macht? Sie haben anscheinend aus der Geschichte nichts gelernt. Es gibt nur Frieden, wenn es zwei gerecht geteilte Staaten geben wird: ein Palästina und ein Israel. (W. Wellinger, Schweiz)

In meiner Heimatstadt Frankfurt am Main trieben deutsche Soldaten Juden durch die Straßen. Die Frankfurter schauten zu. Meine Mutter auch. Als ich später meine Mutter fragte, warum niemand etwas dagegen unternahm, antwortete sie, man hätte uns erschossen. "Das mit den Juden damals" blieb zwischen uns stehen. Auf Reisen durch Syrien, Jordanien und Libanon traf ich Palästinenser. Gab ich mich als Deutscher zu erkennen, umarmten mich die Leute und feierten mich wie einen Helden. "Du kannst stolz sein“, riefen sie, "Deine Väter haben sechs Millionen Juden getötet“. Ich war aber nicht stolz, sondern ich schämte mich. 1948 wurde Israel gegründet. 1949 wurde ich geboren. Ich wünsche mir, Israel und den Palästinensern zum Geburtstag Frieden. Aber ich weiß, dass es diesen Frieden nie geben wird. (Michael Helmer Gerlach, Kap Verden)

Die von dem mutigen jüdischen Historiker Ilan Pappe veröffentlichte Doku "Die ethnische Säuberung Palästinas" gibt Auskunft, auf welch nahezu perfide Art hier bereits seit Jahren von Israel vorgegangen wird. Wenn wir den Holocaust vor 70 Jahren an den Juden in Deutschland wirklich bedauern, so sollten wir alles unternehmen, damit sich generell ähnliche Verbrechen an Menschen nicht wiederholen! (Walter Schneberger, Schweiz)

Erwartungen an den neuen US-Präsidenten Barack Obama

Ich glaube, dass US-Präsident Obama alles machen wird, was andere nicht machen können. Er symbolisiert die Hoffnung der ganzen Welt, besonders der dritten Welt, denn sein Vater war ein Teil dieser Welt. Ich meine, dass er den Terrorismus stoppen wird. Hoffentlich erfüllt er unsere Träume! (Magi, Ägypten)

Wer Obamas Rede liest, wird erkennen, dass Amerika einen fähigen Präsidenten gewählt hat, der in der Lage ist, von seinem Herzen geführt zu werden und die innere Stärke besitzt, die Welt zu einem besseren Ort zu machen - sofern man ihn seine Arbeit machen lässt! (Sabine Hackner, Österreich)

Die Erwartungen an ihn zu hoch anzusetzen, wird Obama keine Hilfe sein. Die Welt grundlegend zu verändern, ist zuviel von ihm verlangt. Ich wäre schon zufrieden, wenn er die Hauptpunkte seiner Wahlversprechen durchbringen kann. Wenn es unter ihm wieder etwas friedlicher und wirtschaftlich sicherer wird, hat er seine zweite Amtszeit verdient. (Gerhard Seeger, Philippinen)

EU-Vollmitgliedschaft für die Türkei?

Die Türkei wird innenpolitisch und außenpolitisch geblockt, dafür muss die EU Toleranz zeigen. Man kann die Türkei nicht mit Frankreich oder Portugal vergleichen. Das Land grenzt an Länder, die als gefährlich eingestuft werden. Ich bin der Meinung, die EU sollte der Türkei grünes Licht für eine Mitgliedschaft geben. (Özkan Uslu, Deutschland)

Die Türkei hat zur Entstehung des "alten Europas" in der Geschichte seinen Beitrag geleistet. Ein Land mit vielen Kulturen, Religionen und Sitten sollte man nicht als eine Gefahr, sondern auch als eine Bereicherung sehen. Wenn sie mich persöhnlich fragen würden, ob ich für einen EU-Beitritt bin, würde ich mit "Nein" antworten. Aber logisch gedacht ist es wichtig, dass die Türkei ein Teil der EU ist - als ein Teil der Arabischen Welt. Aber nur hinzuhalten und Vorteile zu sichern, das geht irgendwann in die Hose. Der Begriff "Privilegierte Mitgliedschaft" ist für mich ein Unwort. (A.Ö., Türkei)

Die anderen Mitgliedsstaaten sind nicht so hart behandelt worden, wie es nun mit der Türkei gemacht wird. Die Ängste sind unbegründet, wer hat denn den ersten und zweiten Weltkrieg angefangen und Kreuzritterzüge geführt?! Die Türkei kann auch ohne Europa. Aber das Gleiche kann man von Europa nicht sagen. Also aufhören zu meckern und ein bisschen Vernunft zeigen. Schließlich sind wir alle Menschen und wir sind alle aufeinander angewiesen. (Sandra Yasemin, Turkmenistan)

Eine Vollmitgliedschaft in der EU? - Auf keinen Fall, alles trennt uns: Religion, Wertvorstellungen (Armenier- und Kurdenfrage), Geschichte (belagertes Wien, Zersplitterung der Balkanstaaten, Kooperation in der Zypernteilung etc.). Und außerdem liegt der größte Teil der Türkei in Asien. Eine zu weite territoriale Ausweitung und neue Risiko-Grenzen müsste die EU von einer Erweiterung abschrecken. Sollte ich befragt werden, würde ich persönlich eine klare negative Antwort geben. Ich möchte nur hoffen, dass die Politiker nicht über unseren Kopf entscheiden. (Didier Arff, Frankreich)