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Unsere Mosel – Paul und Francine Aron aus Carson/Kalifornien

7. September 2008

Zwei Amerikaner auf der Mosel, fasziniert von Wasser, Wein und Geschichte

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Paul und Francine Aron aus Südkalifornien, aus der Nähe von Los Angeles, sind zum ersten Mal in Deutschland. Sie reisen auf der ‚Calypso', einem Flußkreuzfahrtschiff, die Mosel entlang. Sie genießen es, fern ab des Alltags, ihren 20. Hochzeitstag zu feiern.

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Der römische Dichter Decimus Magnus Ausonius setzte der Mosel bereits im 4. Jahrhundert ein literarisches Denkmal. In diesem 371 entstandenen Gedicht Mosella, in 483 Hexametern verfasst, beschreibt der spätantike Dichter und Lehrer am Trierer Kaiserhof eine Reise von Bingen über den Hunsrück an die Mosel und, deren Verlauf folgend, nach Trier.

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Trier ist auch die erste Station der Arons. Sie besichtigen das römischen Amphitheater und sind beeindruckt von dessen Größe und dem gut erhaltenen Zustand der historischen Gemäuer.

Um 100 n. Chr. wurde dessen älteste, aus dem 1. Jh. stammende, noch aus Holz gebaute Anlage durch einen Steinbau ersetzt. Mit ihren 18.000 Sitzplätzen war die Anlage so dimensioniert, dass sie auch die Zuschauer und Gäste aus dem Umland aufnehmen konnte.

Paul Aron interessiert sich sehr für römische Geschichte. In Trier erfüllt er sich einen lang gehegten Traum: Hier kann er 2000 Jahre Geschichte "anfassen". Und seine Frau freut sich, dass er hier so glücklich ist.

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Weiter geht es dann zur Porta Nigra, dem nördlichen Stadttor der einstigen Römerstadt Trier. Verwitterung, Ruß und Staub ließen die Steine im Laufe der Jahrhunderte schwarz werden und gaben dem Bauwerk die Bezeichnung "Porta Nigra" - Schwarzes Tor.

Die Anlage besteht aus einem Mittelbau mit zwei Tordurchfahrten, der beiderseits von je einem Turm flankiert ist. Mit dem Bau der Porta Nigra wurde in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts begonnen. Ursprünglich sind die schweren Sandsteinquader ohne Mörtel zusammengefügt und halten das ganze durch ihre Eigenlast zusammen. Der Torbau wurde aber niemals ganz vollendet.

Die Porta Nigra ist nicht nur Wahrzeichen Triers, sondern darüber hinaus machtvolles Symbol der Begegnung zwischen Römern, Kelten und Germanen.

Die Arons sind immer wieder begeistert von der Stadt und der Abschied fällt schwer aber so wie das Wasser der Mosel stetig fließt, geht auch ihre Reise weiter.

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Neben Wasser hat die Moselregion auch vieles zum Thema Wein zu bieten. So geht die Fahrt weiter zur Weinstadt der "Zeller Schwarze Katz". Hier werden neben Riesling auch zahlreiche andere Rebsorten kultiviert, wie Müller-Thurgau, Bacchus, Kerner und viele mehr.

Die Geschichte der "Zeller Schwarze Katz " beginnt im Jahre 1863, als Weinhändler in Zell unterwegs waren. Nach einer ausgiebigen Weinprobe im Weingut Mayntzer standen drei Fässer in der engeren Auswahl. Man konnte sich aber nicht so recht einigen, welches das beste sei. Die Frau des Winzers kam schließlich in den Keller, begleitet von einer schwarzen Katze.

Plötzlich sprang die Katze auf eines der Fässer, machte einen Buckel und fauchte jeden an, der sich dem Fass nähern wollte. Daraufhin waren sich die Kaufleute schnell einig und entschieden sich für das Weinfass, dass die Schwarze Katze so hartnäckig bewachte. Kurze Zeit später kamen die gleichen Kaufleute wieder nach Zell und kauften alle Weine aus derselben Weinbergslage wie jenen in dem von der Katze so heftig verteidigten Fass, weil dieser Wein reißenden Absatz gefunden hatte. Die Lage in der dieser Wein gewachsen war wurde schließlich "Zeller Schwarze Katz" genannt.

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Auch Paul und Francine Aron haben die Moselregion für ihre Hochzeitsreise gewählt, weil es für sie d i e Weinregion Deutschland ist. Bei der Weinverkostung hat Francine Aron auch festgestellt, dass sie nicht nur trockene Weine mag. In Zukunft wir sie wohl eher halbtrockene Sorten genießen.

Die Arons haben auf ihrer Reise viel erlebt und gesehen. Beiden hat es so gut gefallen, dass sie auf alle Fälle wieder nach Deutschland kommen möchten.