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Unsicheres Pendeln um Vortagesschluss

Thomas Kirschning24. April 2002

Die Unentschlossenheit bei den Anlegern hat sich am Mittwoch (24. April 2002) deutlich im DAX widergespiegelt. Im Handelsverlauf pendelte der Deutsche Aktienindex zwischen Plus und Minus.

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Bild: APTN

Keine großen Bewegungen gab es auch am Neuen Markt. Der DAX sank schliesslich um 32 Punkte auf 5160 und der Nemax 50 des Neuen Marktes um 2,7 Punkte auf 882. Händler rieten angesichts der allgemeinen Unsicherheit an den Börsen zur Zurückhaltung. "Ohne einen Stimmungsumschwung sollten Anleger äußerst vorsichtig sein", sagte ein Marktteilnehmer. Darüber hinaus belasteten unbefriedigende Konjunkturdaten aus den USA die Indices.

Im DAX lagen DaimlerChrysler im Vorfeld der für Donnerstag angekündigten Quartalszahlen mit einem Plus von fast einem Prozent im Spitzenfeld. Der Autotitel profitierte zudem von guten Umsatzzahlen des Branchenunternehmens Renault. Schering kam weiterhin die aufgestockte Umsatzprognose für das Verhütungsmittel Yasmin zugute. Die Aktie verteuerte sich um 0,3 Prozent.

Die T-Aktie rutschte im Laufe des Tages immer weiter ins Minus. Nach der Präsentation der Zahlen hagelte es Analystenkommentare: Während sich die Experten lobend über das starke Ergebnis von VoiceStream äußerten, bemängelten sie, dass das Festnetzgeschäft im ersten Quartal - wie vom Unternehmen angedeutet - stark zurückgehen werde. Die Anteilsscheine büßten 2,2 Prozent ein.

Für das Papier der Deutsche Bank AG ging es um 0,8 Prozent nach unten. "Auf der Aktie lastet im Moment ein Marktgerücht", sagte ein Aktienhändler. Die derzeitige Wirtschaftskrise in Argentinien könne die Bilanz des führenden deutschen Geldhauses überdurchschnittlich belasten. Darüberhinaus sei die Aktie unter Druck, weil die bislang mit 800 Millionen Euro angegebenen Verluste im vierten Quartal nun auf 1,1 Milliarden Euro gestiegen sind.

Die Deutsche Börse AG hat überarbeitete Grundsätze für zukünftige Börsengänge vorgelegte. Ziel der sogenannten Going-Public-Grundsätze sei es, den Emissionsprospekt als zentrales Informationsmedium zu stärken, teilte die Deutsche Börse am Mittwoch in Frankfurt mit. Die Grundsätze sollen nach Abstimmung mit der Zulassungsstelle am 1. Juni in allen Marktsegmenten als Verwaltungspraxis in Kraft treten.

Unter anderem solle der Emittent künftig ab vier Wochen vor dem Angebot keine Angaben mehr machen, die für die Beurteilung der Aktien wesentlich sind, aber nicht im Prospekt enthalten seien. Auch die beteiligten Emissionsbegleiter sollten ab zwei Wochen vor dem Angebot keine Studien über den Börsengang mehr herausgeben. Zudem beschränken die neuen Grundsätze die Verwendung von Pro-Forma-Angaben in der Rechnunglegung. Mit Hilfe dieser Daten hatten einige Unternehmen in der Vergangenheit versucht, ihre Bilanzzahlen zu beschönigen.

Als weitere Neuerung verpflichteten sich die Mitglieder der Geschäftsführung künftig zur Schilderung der beruflicher Werdegänge und Nennung etwaiger Sanktionen für die Verletzung in- und ausländischer Bestimmungen des Straf- und Kapitalmarktrechtes während der vergangenen zehn Jahre.

Die Umlaufrendite wurde von der Deutschen Bundesbank drei Basisstellen höher mit 5,04 Prozent ermittelt.

Die Schlusskurse im Dax wie immer und alles andere ohne Gewähr:

adidas-Salomon 77,22 (- 1,71)
Allianz 273,22 (+ 1,82)
BASF 46,91 (- 0,03)
Bayer 39,20 (+ 0,20)
HypoVereinsbank 39,95 (- 0,61)
BMW 45,12 (- 0,22)
Commerzbank 20,20 (+ 0,25)
DaimlerChrysler 52,64 (+ 0,49)
Degussa 35,79 (- 0,01)
Deutsche Bank 72,20 (- 0,59)
Deutsche Post 15,27 (+ 0,18)
Deutsche Telekom 16,16 (- 0,37)
E.ON AG 58,30 (- 0,51)
EPCOS 47,47 (- 0,64)
Fresenius Med. Care 70,91 (+ 0,69)
Henkel 72,70 (- 0,45)
Infineon Techno 22,35 (- 0,70)
Linde 54,40 (- 0,35)
Lufthansa 16,88 (- 0,16)
MAN 26,40 (- 0,10)
Metro 35,45 (- 1,16)
MLP 73,76 (+ 0,27)
Münchener Rück 285,86 (- 0,49)
Preussag 30,23 (- 0,99)
RWE 42,87 (- 0,13)
SAP 150,22 (- 2,68)
Schering 66,86 (+ 0,21)
Siemens 63,60 (- 0,16)
ThyssenKrupp 17,22 (+ 0,13)
VW 56,01 (- 1,74)

Ausgewählte Devisennnotierungen aufgrund der EZB-Referenzkurse - danach kostete ein Euro

US-Dollar 0,8892
Brit. Pfund 0,6150
Schw. Franken 1,4656
Japan Yen 115,43