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Urlaub wie bei Adam und Eva

Das "Regenbogen Resort" ist nicht nur der größte FKK-Campingplatz in Deutschland, sondern auch einer der am schönsten gelegenen Plätze überhaupt. Hier geht es ungezwungen zu und die Saison dauert bis Ende Oktober.

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Fast hüllenlos am Strand von PrerowBild: dpa ZB - Spezial

Wenn sich die Zeltplätze zwischen Ahlbeck und Rerik entlang der Ostseeküste allmählich leeren, herrscht in Prerow auf dem "Regenbogen Resort" immer noch reger Betrieb. Denn das 2,5 Kilometern lange Campingparadies auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst (Mecklenburg-Vorpommern) liegt in einer geschützten Bucht. Hier erwärmt sich das flache Wasser schnell und sorgt so für ein angenehm mildes Klima bis in den Herbst hinein.

Wie von der Natur geschaffen

Die Gäste dürfen ihr Zelt direkt am Strand oder in den Dünen aufschlagen, eine Einmaligkeit an der Ostsee, denn in Prerow ist die Küste nicht vom Abbruch bedroht. Ganz im Gegenteil, der Sand landet am Strand an. Jährlich erweitert sich das Grundstück um zirka 15 Zentimeter.

Vermutlich sind die besonderen landschaftlichen Gegebenheiten der Grund dafür, dass in Prerow nicht nur FKK gebadet, sondern seit mehr als 50 Jahren auch im Adamskostüm gezeltet wird. "Was gibt es Schöneres als so, wie einen die Natur geschaffen hat, für einige Wochen im Jahr zu leben", schwärmt Lisa Junghans, die gerade einen Steinwurf vom Meer entfernt den Frühstückstisch deckt. Seit 38 Jahren kommt die 77-Jährige auf Deutschlands größten FKK-Zeltplatz nach Prerow. Die rüstige Seniorin schwört auf die gesundheitliche Wirkung von FKK - von Ostern bis Ende Oktober.

Ein Campingplatz wie jeder andere

Auf den 1200 Stellplätzen für Zelte und Wohnwagen genießen im Sommer etwa 3500 Camper, überwiegend FKK-Anhänger, ihren Urlaub. Auf Komfort müssen sie nicht verzichten. Moderne Wasch- und Wickelräume, Versorgungseinrichtungen, Gaststätten und eine eigene Bäckerei, die täglich 5000 bis 6000 Brötchen bäckt, stehen zur Verfügung. Für Abwechslung sorgen eine Surfschule, eine kleine Ladenstraße und eine Bühne, die allabendlich zu einer kleinen Show lädt. Die einst strenge Trennung zwischen FKK- und Textilbereich wurde in Prerow schon vor einigen Jahren abgeschafft. Seit Mitte der 1990er Jahre geht hier jeder so, wie es ihm gerade passt.

Gewöhnungsbedürftige Wessis

Kurz nach der Wende gab es allerdings einige Irritationen, erinnert sich Rudi Krauß, in Sachsen-Anhalt gebürtig und seit 1992 Gießereimechaniker in Paderborn. Einige Urlauber vor allem aus den alten Bundesländern konnten sich anfangs überhaupt nicht damit anfreunden, tagein, tagaus nackt über den Platz zu laufen. Doch das habe sich weitgehend eingespielt, sagt Krauß und zeigt auf seine Wohnwagen-Nachbarn aus Kiel und Lübeck. Allerdings geht auch in Prerow der Trend eindeutig zu mehr Komfort. Nur eines wird eben immer bleiben, da sind sich die Gäste einig: In Prerow wird gebadet und gelebt wie einst bei Adam und Eva im Paradies. (ddp/pg)