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US-Abgeordnete bei Anschlag schwer verletzt

8. Januar 2011

Blutiger Tag in Tucson in US-Bundesstaat Arizona: Bei einem Anschlag auf die demokratische Kongress-Abgeordnete Gabrielle Giffords wurden fünf Menschen getötet. Die Politikerin selbst schwebt in Lebensgefahr.

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Der Tatort in Tucson in Arizona (Foto: AP)
Mindestens sechs Menschen starben bei der SchießereiBild: AP

Die Tat ereignete sich in einem Einkaufszentrum in Tucson im US-Staat Arizona. Ein Attentäter schoß der 40 Jahre alte Politikerin Giffords in den Kopf. Bei der Schießerei wurden außerdem mindestens fünf Menschen getötet. Der etwa 20 Jahre alte Täter konnte festgenommen werden. Über seine Motive liegen noch keine Informationen vor. Er hatte nach Medienberichten ganz plötzlich das Feuer auf die Politikerin eröffnet. Zwölf Personen erlitten Verletzungen.

Notoperation im Krankenhaus

Der Zustand von Gabrielle Giffords sei kritisch, sagte eine Krankenhaussprecherin. Nach Presseberichten wurde sie ins University Medical Center in Tucson gebracht und dort operiert.

Schwer verletzt: die US-Kongressabgeordnete Gabrielle Giffords (Foto: AP)
Die Kongress-Abgeordnete Gabrielle Giffords war Ziel des AnschlagsBild: AP

US-Präsident Barack Obama zeigte sich geschockt über den Anschlag auf seine Parteifreundin. Obama sprach von einer unsagbaren Tragödie. Eine solche "sinnlose und schreckliche Gewalttat" habe in einer freien Gesellschaft keinen Platz, erklärte der Präsident.

Bundesrichter unter den Opfern?

Der Fernsehsender CNN hatte zunächst berichtet, Giffords sei zusammen mit mehreren weiteren Opfern erschossen worden. Unter den Toten soll einer Meldung des TV-Senders NBC zufolge auch der Bundesrichter John Roll sein.

Rettungskräfte in Tucson (Foto: AP)
Tragödie im EinkaufszentrumBild: AP

Unterstützerin der Gesundheitsreform

Gabrielle Giffords hatte in dem Einkaufszentrum an einer Zusammenkunft mit Bürgern teilgenommen. Die 40-Jährige, die mit dem NASA-Astronauten Mark Kelly verheiratet ist, war erst im November in den Kongress wiedergewählt worden. Sie hatte sich knapp gegen einen Bewerber der erzkonservativen Tea Party durchgesetzt. Zuvor hatte die Demokratin Mandate in Arizona inne. Vor allem wegen ihrer Unterstützung für die Gesundheitsreform soll sie sich bei etlichen rechten Wählern unbeliebt gemacht haben. Ihr Büro in Tucson wurde im März verwüstet, wenige Stunden, nachdem das Repräsentantenhaus für die Reform gestimmt hatte.

Unbeliebt bei rechten Wählern

Der Täter hatte nach Augenzeugenberichten eine automatische Waffe benutzt. Das FBI und die örtliche Polizei nahmen Ermittlungen auf. Die "New York Times" berichtet, bereits bei einer ähnlichen Veranstaltung im Jahr 2009 in einem Supermarkt sei ein Demonstrant mit einer Pistole aufgefallen. Er sei damals von der Polizei weggebracht worden, nachdem die Waffe auf den Boden gefallen sei, berichtete das Blatt.

Autor: Marko Langer (mit dapd, afp, rtr)
Redaktion: Michael Wehling.