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Kerry trifft Karsai

25. März 2013

Vor zwei Monaten trat er sein Amt an, nun besucht John Kerry zum ersten Mal als Außenminister Afghanistan. Erster Gesprächspartner des US-Demokraten in Kabul: Präsident Karsai.

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Kerry und Karsai im Präsidentenpalast in Kabul (Foto: reuters)
Bild: Reuters

Ein wichtiges Thema des Treffens mit Präsident Hamid Karsai war der Aussöhnungsprozess mit den radikal-islamischen Taliban. Afghanistan dringt auf Verhandlungen mit den Taliban, die sich zu zahlreichen Anschlägen am Hindukusch bekannt haben und weiterhin das Land destabilisieren. Die USA sehen Gespräche mit den Islamisten durchaus kritisch. Dennoch hatte Karsai Washington zuletzt vorgeworfen, mit Taliban-Kämpfern zusammenzuarbeiten, um Afghanistan zu schwächen. Jetzt zeigten sich Kerry und Karsai vor der Presse in Kabul demonstrativ einig. Er und Karsai stünden auf derselben Seite, wenn es zu Friedensgesprächen mit den Taliban kommen sollte, betonte der US-Außenminister.

Aus US-Regierungskreisen war vorab verlautet, bei dem Gespräch mit Karsai werde es vorrangig um die Stabilisierung Afghanistans vor dem Abzug der Nato-Truppen bis Ende 2014 gehen. Es solle über die Übertragung der Sicherheitsverantwortung an die Afghanen gesprochen werden. Der neue US-Außenminister will auch mit Vertretern der Zivilgesellschaft zusammenkommen. Mit ihnen wolle er diskutieren, wie die Fortschritte der vergangenen zehn Jahre erhalten werden könnten.

Anschlag auf Polizei

Am Rande des Kerry-Besuchs griff ein Kommando von Selbstmordattentätern ein Polizeihauptquartier im Osten Afghanistans an. Bei dem Angriff in Dschalalabad wurden mindestens fünf Sicherheitskräfte getötet. Drei der Attentäter sprengten sich in die Luft, vier weitere wurden von der Polizei erschossen, wie offiziell in Kabul mitgeteilt wurde. Die radikal-islamischen Taliban bekannten sich zu den Überfall.

Antrittstour durch Nah- und Mittelost

Kerry war Anfang Februar als Außenminister vereidigt worden. Zunächst hatte Washingtons Chefdiplomat Präsident Barack Obama auf dessen viertägiger Nahostreise durch Israel, das Westjordanland und Jordanien begleitet. Dabei hatte sich Obama für eine Wiederaufnahme der Friedensgespräche zwischen Israelis und Palästinensern stark gemacht. Außenminister Kerry soll in den kommenden Monaten die Chancen dafür ausloten. Am Sonntag war Kerry dann in Bagdad. Im Zentrum der Gespräche dort: der schwelende Konflikt zwischen Schiiten und Sunniten und der Bürgerkrieg in Syrien.

qu/se/GD (dpa,rtr,AP)