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Etappensieg für Umweltschützer

5. Dezember 2016

Vorerst wird die umstrittene Öl-Pipeline in den USA nicht weiter gebaut. Sie sollte entlang eines Indianerreservats verlaufen. Der künftige Präsident Trump ist für das Projekt. Er hat in die Betreiberfirma investiert.

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USA | Weitere Proteste gegen die Dakota Access Pipeline
Umweltaktivisten, Militärveteranen und Indianer haben in der Nähe der Baustelle ein Protestcamp aufgeschlagenBild: Getty Images/AFP/J. Watson

Nach erbitterten Protesten von Ureinwohnern und Umweltaktivisten wird die umstrittene Öl-Leitung im amerikanischen Bundesstaat North Dakota vorerst nicht weiter gebaut. Das United States Army Corps of Engineers, ein Kommando der Armee, das im Bauingenieurwesen tätig ist, teilte mit, es sollten alternative Routen geprüft werden.

Die Pipeline ist ein milliardenschweres Projekt. Damit soll Öl von den tausenden Frackingbohrstellen im Norden North Dakotas in den Bundesstaat Illinois transportiert werden. Angehörige des Sioux-Stammes Standing Rock wehren sich dagegen, weil die Leitung nach der derzeitigen Planung durch das Land ihrer Vorfahren verlaufen würde.

Trinkwasser könnte verseucht werden

Außerdem würde sie unterhalb des Missouri-Flusses und des künstlichen Oahe-Sees getrieben. Aus diesen Gewässern bezieht der Stamm sein Trinkwasser.

USA | Weitere Proteste gegen die Dakota Access Pipeline
Seit Monaten gab es Protest gegen die geplante Öl-Pipeline - oft kam es zu Zusammenstößen mit der PolizeiBild: REUTERS/L. Jackson

Die Indianer fürchten, dass es durch Lecks aus der Leitung verseucht werden könnte. In einem Statement erklärte Jo-Ellen Darcy, stellvertretende Ministerin für Zivilangelegenheiten der US-Army, auch nach vielen Diskussionen mit dem Stamm der Sioux und den Betreibern der Pipeline sei klar, dass nun noch viel Arbeit vor ihnen liege.

Öffentlichkeit soll beteiligt werden

Das geschehe am besten unter voller Beteiligung der Öffentlichkeit und umfangreicher Analysen. Höchstwahrscheinlich wird dies auch unter einer neuen Regierung einige Zeit in Anspruch nehmen. Dave Archambault II, Chef der Standing Rock Sioux, erklärte, sein Stamm und alle Indianer würden der Regierung von Präsident Barack Obama für die Entscheidung auf ewig dankbar sein. Der Lauf der Geschichte sei korrigiert worden.

Künftiger Präsident Trump hatte investiert

Von den Betreibern der Pipeline gab es zunächst keine Reaktion. Dem seit Monaten anhaltenden Protest hatten sich ungewöhnlich viele Indianerstämme angeschlossen. Bei Demonstrationen ging die Polizei oft hart zur Sache. Es gab mehrere Verletzte. Videos auf Facebook aus einem Camp vor Ort zeigten jetzt Freudentänze und ausgelassene Sprechchöre.

Als Unternehmer hat auch der künftige Präsident Donald Trump kräftig in die Pipeline-Betreiberfirma (ETP.N) und eine Holding (Phillips 66) investiert. Nach der Wahl sagte Trump, er sei für eine Fertigstellung des Projekts. Sein Team verbreitete, dies liege im Interesse aller Amerikaner.

uh/stu (dpa, afp)