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Offizieller Rückruf für das Galaxy Note 7

16. September 2016

Das Samsung Galaxy Note 7 war nur zwei Wochen lang auf dem Markt. Doch das reichte, um es zweieinhalb Millionen Mal zu verkaufen. Die Geräte sind, wie sich nun zeigt, gefährlicher als gedacht.

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Samsung Galaxy Note 7 (Foto: picture-alliance/AP)
Bild: picture-alliance/AP Photo/A. Young-joon

Smartphone-Weltmarktführer Samsung hat gemeinsam mit der US-Verbraucherschutzbehörde CPSC offiziell den Rückruf seiner Premium-Mobiltelefone Galaxy Note 7 gestartet. Zugleich wurden auch viel mehr Zwischenfälle mit dem Gerät bekannt. Samsung wisse allein in den USA von 26 Verbrennungen und 55 Fällen von Sachbeschädigung, inklusive Bränden in Autos und in einer Garage, heißt es nun. Insgesamt sei 92 Mal gemeldet worden, dass sich das Smartphone überhitzt habe.

Bei Ankündigung der freiwilligen Rückrufaktion vor rund zwei Wochen hatte Samsung noch von 35 Zwischenfällen weltweit gesprochen. CPSC-Chef Elliot Kaye erklärte dem Finanzdienst Bloomberg zufolge, die Batterie sei etwas zu groß für ihren Platz im Gehäuse gewesen - und durch das Zusammendrücken beim Einbau habe sich das Risiko von Kurzschlüssen in den Akkus erhöht.

Mit schlappen Akkus gegen den Kurzschluss

Der Smartphone-Marktführer hatte am Freitag vergangener Woche weltweit den Verkauf seines neuen Topmodells gestoppt, nachdem mehrere Käufer Videos und Fotos von angesengten Geräten ins Internet gestellt hatten. Mit dem CPSC-Rückruf darf das Galaxy Note 7 in den USA überhaupt nicht mehr verkauft werden, auch nicht von Privatleuten. Samsung hatte die Besitzer bereits weltweit aufgefordert, das Gerät nicht mehr zu nutzen. Sie sollten ihr Note 7 ausschalten und es so bald wie möglich umtauschen.

Weil der Rückruf der 2,5 Millionen Geräte nur schleppend anlief, hat das südkoreanische Unternehmen bereits ein automatisches Update für die kommende Woche angekündigt. Die Akkus sollen sich dann nur noch zu 60 Prozent aufladen.

Sorgenkind statt iPhone-Jäger

Auch auf dem weltgrößten Markt für Smartphones, in China, muss Samsung sein Flaggschiff zurückrufen. Zudem kündigte die chinesische Flugaufsicht an, die Nutzung und das Laden des Galaxy Note 7 an Bord von Passagiermaschinen zu verbieten. Auch der Versand per Luftfracht und das Transportieren des Smartphones in aufgegebenem Gepäck werde untersagt. In den vergangenen Tagen hatten bereits mehrere Gesellschaften das Galaxy Note 7 von ihren Flügen verbannt.

Samsung Galaxy Note 7 (Foto: picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/J. Mattar

Das Note 7 ist Samsungs frischestes Spitzen-Smartphone, das der Marktführer aus Südkorea ins Rennen gegen das neue iPhone 7 von Apple schickte. Das "Phablet", eine Mischung aus Smartphone und Tablet-Computer, wurde zwei Wochen lang in mehreren Ländern ausgeliefert. Es soll nach bisherigen Informationen um rund 2,5 Millionen Geräte gehen, die umgetauscht werden müssen. In Deutschland sollte der Vertrieb gerade beginnen, als die Umtausch-Aktion bekanntgegeben wurde.

rb/kle (afp, ap, dpa, rtr)