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US-Demokraten starten Krönungsshow

4. September 2012

Zwei Monate vor der Präsidentenwahl sind die US-Demokraten zur offiziellen Kür ihres Kandidaten Barack Obama zusammengekommen. Die Parteitags-Show soll die Weichen für seine Wiederwahl stellen.

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Delegierte auf dem Parteitag in Charlotte (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Erster Höhepunkt der politischen Großveranstaltung in Charlotte (North Carolina) ist eine Rede der First Lady Michelle Obama. Vom Auftritt der Präsidenten-Gattin erhofft sich die Demokratische Partei, entscheidende Sympathiepunkte bei den Wählern zu sammeln.

Michelle als Trumpf

"Die First Lady ist in einer einmaligen Position, um über den Präsidenten zu reden - nicht nur als politischer Führer, sondern auch als Ehemann, als Vater und als Freund", hieß es aus Parteikreisen. Michelle Obama werde über die "Werte und den Charakter" sprechen, die den Präsidenten in seinen Entscheidungen leiten würden. Die First Lady ist in Umfragen deutlich populärer als ihr Gatte, der angesichts der schwachen Wirtschaft um seine Wiederwahl bangen muss.

Auf dem dreitägigen Parteitag sollen auch die Ex-Präsidenten Bill Clinton und Jimmy Carter, Minderheiten-Vertreter und Stars für Barack Obama werben. Er selbst wird am Mittwoch in Charlotte erwartet, zum Abschluss des Politspektakels am Donnerstag hält er dann seine Nominierungsrede. Neben Obama wollen die Demokraten auch dessen Vizepräsidenten Joe Biden erneut für die Wahl am 6. November aufstellen. Die oppositionellen Republikaner hatten ihre Kandidaten Mitt Romney und Paul Ryan schon in der vergangenen Woche gekürt.

"Klare Entscheidung"

In einem Grundsatzpapier, das auf dem Parteitag von den rund 6000 Delegierten verabschiedet wurde, halten die Demokraten an ihren Zielen fest, reiche US-Bürger höher zu besteuern und weiter in die Infrastruktur zu investieren. "Amerika hat bei dieser Wahl eine klare Entscheidung zu treffen", heißt es in dem Papier. Entweder würden die USA ausgehend von der Mittelklasse umgestaltet, oder die Fehler würden wiederholt, die zur Finanzkrise Ende des vergangenen Jahrzehnts geführt hätten.

Unterstützt werden von den Demokraten auch das Recht auf Abtreibung und gleichgeschlechtliche Ehen. In außenpolitischer Hinsicht bekräftigen sie ihren Willen zur Beendigung des Einsatzes in Afghanistan im Jahr 2014. Außerdem wollen sie im Streit um das iranische Atomprogramm weiter Druck auf Teheran ausüben.

wa/sti (dpa, dapd, afp)