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US-Kandidat wird Weltbank-Chef

17. April 2012

Der US-Mediziner Jim Yong Kim wird neuer Präsident der Weltbank. Der Kandidat der US-Regierung wird sein Amt am 1. Juni antreten, teilte die Weltbank in Washington mit.

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Jim Yong Kim (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

US-Präsident Barack Obama hatte den gebürtigen Koreaner Kim als Kandidaten vorgeschlagen. An der Spitze der Weltbank tritt Kim die Nachfolge des US-Amerikaners Robert Zoellick an, der sein Amt im Sommer nach fünf Jahren abgibt.

Der 52-jährige Kim leitet derzeit die Elite-Universität Dartmouth im Staat New Hampshire. Er ist Mitbegründer der humanitären Einrichtung "Partners in Health", die sich seit 25 Jahren für die medizinische Behandlung von Armen in der Welt einsetzt. Zudem war der Arzt einst Direktor der Aids- und HIV-Abteilung bei der Weltgesundheitsorganisation WHO.

Erstmals Kandidaten aus Entwicklungsländern

Die Nominierung des Akademikers Kim durch die US-Regierung vor gut drei Wochen war überraschend erfolgt. Da der Präsident der Weltbank aber traditionell aus den USA kommt, war seine Wahl erwartet worden.

Im Exekutivrat der Weltbank setzte sich Kim mit der Unterstützung der USA, der Europäer, Japans und Kanadas gegen die nigerianische Finanzministerin Ngozi Okonjo-Iweala durch. Auch einige Schwellenländer wie Russland, Mexiko und Südkorea stimmten für Kim. Anders als bei früheren Wahlen um die Weltbank-Führung war das Votum aber nicht einstimmig.

Kim wird neuer Weltbank-Präsident

Der dritte Kandidat, Kolumbiens Ex-Finanzminister José Antonio Ocampo, hatte sich bereits am Wochenende aus dem Rennen zurückgezogen. Erstmals in der Geschichte der Weltbank hatten sich auch Kandidaten aus Entwicklungsländern zur Wahl gestellt.

Vor der Abstimmung hatte der südafrikanische Finanzminister Pravin Gordhan weitere Reformen innerhalb der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds (IWF) gefordert. Mittlerweile fielen zwar Entscheidungen über die Kandidaten für die Führung der beiden Institutionen nicht mehr in europäischen und amerikanischen Hinterzimmern, aber er sei besorgt, dass die etablierten Mächte weiterhin das letzte Wort hätten, so Gordhan.

bea/qu (dpa, rtr, afp)