1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

US-Konjunkturdaten belasten den Aktienmarkt

Andreas Becker14. März 2002

Die deutschen Standardwerte konnten sich am Mittwoch zunächst im Plus halten. Negative Signale aus den USA trieben die Aktien jedoch schließlich noch ins Minus.

https://p.dw.com/p/1z5q

Der Auslöser waren enttäuschende Konjunkturdaten aus den USA: Die amerikanischen Einzelhandelsumsätze blieben im Februar deutlich unter den Erwartungen der Analysten.

Das drückte auf die Stimmung am Aktienmarkt. Der DAX drehte ins Minus und schloß mit 5246 Punkten, 0,6 Prozent leichter als am Vortag. Am Neuen Markt gab der Nemax-50-Index 2,1 Prozent auf 1009 Zähler ab.

Stärkster DAX-Wert war lange die Aktie des Chemiekonzerns Bayer. Bayer hatte seine Zahlen für das Gesamtjahr 2001 vorgelegt. Der Gewinn ist um heftige 47 Prozent eingebrochen und beläuft sich auf 965 Millionen Euro. Allerdings war dies immer noch mehr, als Analysten erwartet hatten. Besonders gefiel den Anlegern der positive Ausblick des Unternehmens. Für das laufende Jahr erwartet Bayer eine "deutliche Verbesserung des Konzerngewinns".
Im Tagesverlauf gab die Bayer-Aktie dann wieder etwas ab, beendete den Tag aber immer noch mit einem Plus von knapp einem Prozent.

Der positive Ausblick von Bayer habe auch die Aktien des Chemiekonzerns Degussa gestärkt, sagte ein Händler. Degussa-Papiere stiegen um über ein Prozent, auch das Papier des Berliner Pharmakonzerns Schering legte zu.

Die Aktie des Chipherstellers Infineon feierte am Mittwoch ihren zweiten Geburtstag. Vor zwei Jahren war die Infineon-Aktie zu einem Preis von 35 Euro an die Börse gebracht worden. Der Ausgabekurs verdoppelte sich gleich in den ersten Handelsminuten und kratzte zeitweilig an der Marke von 100 Euro. Das waren die goldenen Zeiten. Im November 2000 ging es dann für die Aktie bergab, ihren Tiefpunkt erreichte sie nach den Anschlägen vom 11. September, als sie nur knapp über 12 Euro notierte. Wer damals Mut zum Einsteigen hatte, kann sich jetzt immerhin über eine Wertverdopplung freuen. Heute schloß die Aktie beim Stand von 25,40 Euro, im Vergleich zum Vortag ein Minus von fast zwei Prozent.

Auch die übrigen Technologiewerte im DAX verzeichneten Verluste. Auf der High-Tech-Messe CeBIT in Hannover ist ja momentan viel von positiven Impulsen für die gesamte Branche die Rede. An der Börse zumindest war davon bisher nichts zu spüren.

Nach den Verlusten des Vortages konnten sich Autowerte am Mittwoch wieder erholen. Dem Verband der Automobilindustrie zufolge kletterte der Marktanteil deutscher Hersteller in den USA um gut fünf Prozent.

Zum Rentenmarkt: Der Bund-Future lag unverändert bei 105,31 Punkten. Der Rentenmarktindex REX fiel 0,17 Prozent auf 111,32 Zähler. Die Bundesbank stellte die Umlaufrendite mit 5,06 Prozent fest, drei Basispunkte höher als am Vortag.

Die Schlußkurse der 30 DAX-Werte (in Euro, ohne Gewähr):

Wertpapier Kurs Veränderung

Adidas-Salomon 77,20 1,20
Allianz 268,80 -5,37
BASF 45,80 -0,58
Bayer 39,36 0,31
Bay. HypoVereinsbank 37,90 0,00
BMW 44,30 0,18
Commerzbank 20,50 -0,12
DaimlerChrysler 50,14 0,14
Degussa 34,65 0,43
Deutsche Bank 70,75 -1,66
Deutsche Post 16,09 0,04
Deutsche Telekom 16,89 0,13
E.ON 57,70 0,58
Epcos 48,75 -1,05
Fresenius Medical Care 62,79 -2,11
Henkel 69,95 1,00
Infineon Technologies 25,40 -0,45
Linde 55,25 -0,15
Lufthansa 18,43 -0,07
MAN 28,89 -0,26
Metro 39,31 -0,29
MLP 70,05 -1,25
Münchener Rück 287,45 -2,05
Preussag 34,20 -0,45
RWE 41,21 -0,39
SAP 164,50 -1,50
Schering 67,14 0,74
Siemens 73,40 -1,55
ThyssenKrupp 17,69 -0,22
VW 57,29 0,59

Die Referenzkurse der EZB für einige Devisen. Ein Euro entspricht demnach:

0,8734 US-Dollar
113,02 jap. Yen
0,6192 brit. Pfund