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US-Konjunkturdaten marktbestimmend

Rolf Wenkel27. August 2002

Der Frankfurter Aktienmarkt stand am Dienstag (27.8.) ganz im Zeichen neuer amerikanischer Konjunkturdaten: Aus den USA wurde ein unerwartet hoher Auftragseingang für langlebige Güter gemeldet.

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Sind Konsumgüter wieder gefragt?Bild: AP

Die Bestellungen haben im August gegenüber dem Vormonat um 8,7 Prozent zugelegt, Analysten hatten nur einen Anstieg von 1,2 Prozent erwartet. Rechnet man die Rüstungsgüter heraus, die ja nichts mit der Konsumnachfrage zu tun haben, dann bleibt immer noch ein sattes Plus von knapp fünf Prozent. Das sorgte für Kurssprünge, bis der Index des Verbrauchervertrauens für August gemeldet wurde. Er fiel mit 93,5 Punkten unerwartet niedrig aus, und die Gewinne beim DAX schmolzen deutlich ab. Zum Schluss aber entschied sich der Markt dafür, die schlechte Nachricht zu ignorieren, der DAX beendete den Handel bei 3.851 - ein Plus von 67 Punkten oder 1,8 Prozent, und der Nemax 50 Index am Neuen Marktschloss bei 522 Punkten praktisch unverändert.

In den nächsten Tagen sei weiter mit großen Ausschlägen zu rechnen, sagten Händler. Am Mittwoch zum Beispiel wird der Ifo-Geschäftklima- Index veröffentlicht, der vermutlich zum dritten Mal hintereinander sinken wird. Vorsicht sei auch angesichts der jüngsten Äußerungen des amerikanischen Vizepräsidenten Dick Cheney zu einem Militärschlag gegen den Irak angesagt: Ein Krieg werde immer wahrscheinlicher und würde die Börsen belasten. Der Preis für Rohöl jedenfalls ist schon deutlich gestiegen. In London legte er zeitweise fast einen Dollar pro Barrel zu. Ein Barrel der marktführenden Nordsee-Sorte Brent zur Lieferung im Oktober liegt zurzeit bei knapp 28 Dollar.

Aktien des Elektronikkonzerns und Handy-Produzenten Siemens standen mit plus 3,7 Prozent mit an der DAX-Spitze. Das US-Forschungsinstitut Gartner Dataquest hatte seine
Jahresabsatzprognose für den Handymarkt von 420 Millionen Stück bestätigt.

Schwach notierten Infineon-Anteile. Sie gaben 3,4 Prozent auf 11,92 Euro ab. Die Investmentbank Morgan Stanley hatte Anlegern geraten, sich bei Chiptiteln zurückzuhalten und stattdessen bestimmte Telekom- Titel und Medien-Werte zu bevorzugen.

BMW-Aktien gewannen 2,6 Prozent. Es heißt, der Titel werde möglicherweise in den europäischen Auswahlindex EuroSTOXX 50 aufgenommen. Außerdem habe ein großer amerikanischer Investor von Renault in DaimlerChrysler umgeschichtet, sagten Händler.

Der Rentenmarkt war trotz der Gewinne an den Börsen fester: Der Renten-Index REX gewann 0,1 Prozent auf 114,43 Punkte. Der Bund Future stieg um 0,1 Prozent auf 110,20 Punkte. Die Umlaufrendite sank um zwei Stellen auf 4,49 Prozent.

Der Kurs des Euro ist gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs bei 0,9774 (Montag: 0,9701) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 1,0231 (1,0308) Euro.

Hier die Schlusskurse der 30 deutschen Standardwerte, diese wie auch alle anderen Angaben wie immer ohne Gewähr:

DAX-Werte Kurs Veränderung

adidas-Salomon 79,15 (- 0,25)
Allianz 145,80 (+ 5,80)
BASF 41,99 (+ 0,49)
Bayer 25,00 (+ 0,47)
HypoVereinsbank 23,69 (- 0,11)
BMW 39,63 (+ 1,02)
Commerzbank 11,76 (- 0,01)
DaimlerChrysler 46,05 (+ 1,14)
Degussa 30,01 (- 0,41)
Deutsche Bank 65,30 (+ 0,81)
Deutsche Post 11,03 (+ 0,10)
Deutsche Telekom 11,45 (+ 0,27)
E.ON AG 53,14 (+ 1,18)
EPCOS 16,39 (+ 0,21)
Fresenius Med. Care 31,21 (+ 0,73)
Henkel 68,20 (- 0,80)
Infineon Techno 11,92 (- 0,42)
Linde 42,75 (+ 0,60)
Lufthansa 13,22 (- 0,04)
MAN 20,48 (+ 0,15)
Metro 26,86 (- 0,19)
MLP 16,38 (- 0,03)
Münchener Rück 196,25 (+ 2,25)
TUI AG 22,50 (- 0,40)
RWE 38,27 (+ 1,33)
SAP 83,18 (+ 0,43)
Schering 56,90 (- 0,70)
Siemens 51,25 (+ 1,84)
ThyssenKrupp 13,71 (- 0,10)
VW 48,49 (+ 0,59)


Die Referenzkurse der wichtigsten Devisen, ermittelt von der Europäischen Zentralbank:
Ein Euro kostete am Dienstag
0,9774 US-Dollar
0,6400 britische Pfund
1,4697 schw. Franken
115,46 jap. Yen