1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

US-Konsulat angegriffen

7. Dezember 2004

Saudi-Arabien bleibt weiterhin im Visier terroristischer Täter. Am Montag (6.12.) wurde das schwer bewachte US-Konsulat in der Stadt Dschidda überfallen.

https://p.dw.com/p/5xS2
Vor der amerikanischen VertretungBild: AP

Mindestens sieben Menschen sind am Montag (6.12.2004) in Saudi-Arabien ums Leben gekommen, als Bewaffnete das schwer bewachte amerikanische Konsulat in der Hafenstadt Dschidda angriffen. Nachdem sich am Vormittag fünf Angreifer in dem Konsulat verschanzt hatten, stürmte laut Agenturangaben eine Spezialeinheit am Mittag das Gebäude. Das saudiarabische Innenministerium erklärte, drei Angreifer seien getötet, zwei weitere verletzt und festgenommen worden. Die Lage sei unter Kontrolle. Die Sicherheitskräfte teilten mit, vier ihrer Leute seien getötet worden.

Hubschrauber über dem Gebäude

Schild US-Konsulat Adler USA offizielles Zeichen der US-Konsulate
Offizielles Zeichen der US-KonsulateBild: AP

Mehrere Mitarbeiter des Konsulats hatten sich in ihren Büros eingeschlossen, nachdem die Täter in das Gebäude eingedrungen waren. Auf Fernsehbildern war eine große Rauchwolke zu sehen, die aus dem Konsulatskomplex aufstieg. Anwohnern zufolge waren heftige Schusswechsel mit Sicherheitskräften zu hören. Hubschrauber kreisten über dem Gebäude. Mehrere Verletzte seien ins Krankenhaus eingeliefert worden, sagte ein Vertreter des saudiarabischen Gesundheitsministeriums. Darunter seien aber keine Amerikaner. Nach saudiarabischen Angaben wurden außerdem zwei Wachmänner von den Angreifern angeschossen.

Gewalt im Königreich

Das Königreich Saudi-Arabien wird seit Mai 2003 von einer islamistischen Terrorwelle heimgesucht, die sich vorwiegend gegen Ausländer richtet und der schon weit über 100 Menschen zum Opfer gefallen sind.

2003 waren bei einem Überfall auf einen Wohnkomplex von Ausländern in Riad 35 Menschen getötet worden, später bei einem weiteren Angriff 17. Im Mai 2004 kamen dann 22 Menschen, darunter 19 Ausländer, bei einem Angriff in Chobar ums Leben, weitere sieben Menschen starben in Janbu. Im Juni wurde ein US-Ingenieur entführt und ermordet. Die US-Botschaft in Riad und das US-Konsulat in Dharan wurden nach dem Angriff vom Montag aus Sicherheitsgründen geschlossen. (kap)