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US-Republikaner zeigen sich zerstritten

22. August 2012

In den USA geben sich die Republikaner vor den Präsidentenwahlen uneins. Präsidentschaftskandidat Romney forderte seinen Parteifreund Akin zum Rücktritt auf. Der Grund: dessen Äußerung zu Vergewaltigungen.

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Der republikanische Präsidentschaftskandidat Mitt Romney vor US-Flaggen (Foto: Reuters)
Mitt RomneyBild: Reuters

Einzelne Aussagen von Todd Akin seien beleidigend und falsch, stellte Romney klar. Akin solle "sehr ernsthaft bedenken, welcher Weg der beste im Interesse unseres Landes" sei und seine Kandidatur für den Senatssitz zurückziehen. Für diese Forderung erhielt Romney Rückendeckung vom Parteichef der Republikaner, Reince Priebus, der ebenfalls den Rückzug Akins verlangte.

Streng konservativ und strikter Abtreibungsgegner

Der 1947 in New York geborene Akin gilt als einer der konservativsten Kongressabgeordneten in den USA. In einem Interview hatte er gesagt, es sei wirklich selten, dass eine Frau nach einer ernsthaften Vergewaltigung schwanger werde, und dass Abtreibung daher keine Option sein dürfe. Im Falle "legitimer Vergewaltigungen" - so die Wortwahl, der sich Akin bedient hatte, gebe es für den Körper einer Frau aber Möglichkeiten, eine Schwangerschaft zu verhindern. Kurz darauf entschuldigte sich der konservative US-Politiker für diese Äußerungen zwar, er beharrt aber auf seinem grundsätzlichen Nein zu Abtreibungen.

Der Republikaner bewirbt sich als Senator für den Staat Missouri und will sich nach eigener Aussage auch von Mitt Romneys Rückzugsforderung nicht davon abhalten lassen. Er halte an seiner Kandidatur in Missouri fest, betonte Akin. Seine demokratische Gegenkandidatin, Senatorin Claire McCaskill, hatte die Äußerungen Akins ebenfalls als beleidigend bezeichnet. Es sei unvorstellbar, wie jemand so ignorant sein könne, sagte sie.

Präsidentenwahlen im November

In den USA wird Anfang November ein neuer Präsident gewählt. Der Demokrat Barack Obama bewirbt sich für eine zweite Amtszeit. Sein republikanischer Gegenkandidat Mitt Romney gilt als gemäßigter Vertreter seiner Partei. Beim Nominierungsparteitag in der kommenden Woche in Tampa soll er offiziell zum Spitzenkandidaten gekürt werden. Als Gouverneur von Massachusetts brachte er eine Gesundheitsreform auf den Weg, die in vielen Punkten derjenigen der Obama-Regierung ähnelt.

In den vergangenen Wochen hatte Romney jedoch vor allem durch ungeschickte Interview-Äußerungen auf sich aufmerksam gemacht. In London etwa hatte er kurz vor Eröffnung der Olympischen Spiele an der Qualität der Organisation gezweifelt und damit den Ärger vieler Briten hervorgerufen.

haz/kis (rtr, afp, dapd)