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US-Waffen für den Irak

7. Januar 2014

Al-Kaida-Kämpfer halten weiterhin die Stadt Falludscha. Die USA haben Iraks Regierung zugesichert, rasch Waffen und Drohnen zu liefern, um die Islamisten zu besiegen. US-Soldaten werden jedoch nicht entsendet.

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Irakische Soldaten (Foto: AFP)
Bild: Ali Al-Saadi/AFP/Getty Images

Irak: Al-Kaida auf dem Vormarsch

Angesichts des Vormarsches von Al-Kaida-Terroristen im Irak wollen die USA der Regierung in Bagdad rascher militärisches Gerät zur Verfügung stellen. Die Lieferungen in das Land würden beschleunigt, sagte der Sprecher des US-Präsidialamtes, Jay Carney, in Washington. So würden hundert weitere Hellfire-Raketen geliefert. Zudem sollten die Iraker in den kommenden Wochen zehn und im Laufe des Jahres 48 weitere Aufklärungsdrohnen vom Typ ScanEagle erhalten, um Terroristen aufzuspüren. Bereits im Dezember hatten die USA den irakischen Streitkräften rund 75 Hellfire-Raketen geliefert.

Waffen ja, Soldaten nein

Die USA hatten sich zuletzt sehr beunruhigt über das Erstarken von Al-Kaida-Kämpfern im Westen des Iraks gezeigt. Die Extremisten der Gruppierung Islamischer Staat im Irak und in der Levante (ISIL) hatten in den vergangenen Wochen in der westirakischen Provinz Anbar an Boden gewonnen und die Stadt Falludscha unter ihre Kontrolle gebracht. Die irakische Regierung hat eine Offensive gegen die Al-Kaida-Extremisten begonnen, die im Grenzgebiet zu Syrien einen Gottesstaat errichten wollen. Iraks Regierung drohte am Montag mit der Erstürmung der Stadt Falludscha, sollten die Extremisten nicht rasch aus der umkämpften Stadt vertrieben werden. Ministerpräsident Nuri al-Maliki forderte Bewohner und Stammesanführer auf, "die Terroristen aus der Stadt zu werfen, um sich selbst das Risiko bewaffneter Kämpfe zu ersparen". Nach einem Bericht des Nachrichtensenders Al-Arabija verlangt Al-Maliki von den Stämmen in Falludscha zusätzlich, sie sollten die Terroristen gefangen nehmen und diese an die staatlichen Sicherheitskräfte übergeben.

Al-Kaida-Kämpfer in Falludscha (Foto: AP)
Die Al-Kaida-Kämpfer wollen einen Gottesstaat errichtenBild: picture-alliance/AP Photo

Irak: Al-Kaida auf dem Vormarsch

Die USA schlossen es aus, erneut Soldaten in den Irak zu entsenden. US-Vizepräsident Joe Biden sicherte Ministerpräsident Nuri al-Maliki aber in einem Telefonat die Unterstützung der Vereinigten Staaten zu. Zugleich lobte er die inzwischen etablierte Zusammenarbeit der Sicherheitskräfte mit den Stammesführern in der Unruhe-Provinz Anbar.

Die US-Armee war 2003 im Irak einmarschiert und hatte den Diktator Saddam Hussein gestürzt. Nach dem Zusammenbruch der Staatsmacht bemühten sich die Amerikaner vergeblich, eine stabile Nachkriegsordnung zu installieren. Im Dezember 2011 verließen die letzten US-Truppen den Irak.

Kämpfe auch in Syrien

Die Provinz Anbar grenzt an das Bürgerkriegsland Syrien, wo die Al-Kaida-Kämpfer ebenfalls aktiv sind. Syrische Rebellen belagern nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten das Hauptquartier der bislang mit ihnen verbündeten Islamistenorganisation ISIL im Norden Syriens. Das Hauptquartier in Raka sei seit Sonntagnacht eingekesselt, teilte die den Regierungsgegnern nahestehende Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London mit. Die Rebellen hätten 50 syrische Gefangene aus der Gewalt der Al-Kaida-nahen Extremisten befreit.

as/gmf (dpa, afp, rtr)