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US-Weltraumlegende John Glenn ist tot

8. Dezember 2016

Die internationale Raumfahrt trauert: Der frühere Astronaut John Glenn ist tot. Er starb im Alter von 95 Jahren. Berühmt wurde er 1962. Als erster US-Amerikaner umkreiste er damals in einer Kapsel die Erde.

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John Glenn
Bild: Getty Images

US-Astronaut Glenn gestorben

John Glenn sei in einem Krankenhaus in Ohio gestorben, berichtet die Zeitung "Columbus Dispatch". Ohios Gouverneur John Kasich bestätigte den Tod des Astronauten via Twitter. Er würdigte Glenn als "Helden" und sprach von einem "Anlass zur Trauer für uns alle" . 

Der 1921 in Cambridge in Ohio geborene Glenn umrundete 1962 als erster US-Amerikaner in einem Raumschiff die Erde. Fünf Stunden dauerte der Raumflug in der Mercury-Kapsel "Friendship 7", der Glenn berühmt machte. Allerdings hatten die USA den Wettlauf um den ersten Menschen im All verloren: Als erster Mensch war wenige Monate zuvor der sowjetische Kosmonaut Juri Gagarin um die Erde gekreist.

Vom Eisenbahner-Sohn zum Astronauten

Glenn stammt aus einfachen Verhältnissen, sein Vater war Eisenbahnschaffner. Die Familie ermöglichte dem Sohn aber den beruflichen Aufstieg: Nach einem Mathematikstudium kam John 1942 als Kadett zu den Marinefliegern. Schon zwei Jahre später flog er im Zweiten Weltkrieg von den Marshall-Inseln aus rund 60 Kampfeinsätze im Pazifik, Jahre später während des Korea-Feldzugs noch einmal so viele. Er zählte zu den erfolgreichsten Piloten seiner Zeit, wurde dutzendfach dekoriert.

Dann testete er als Versuchsflieger neue Flugzeuge und wurde schließlich Astronaut. Sein Ehrgeiz war mit dem Erfolg 1962 dabei noch lange nicht gestillt: Im Alter von 77 Jahren wurde er der älteste Astronaut, der jemals ins All reiste. Er umkreiste 1998 an Bord der Weltraumfähre "Discovery" exakt 134 Mal die Erde. 

Auch in der Politik erfolgreich

Später wurde er auch noch zum US-Senator und 1998 zum ältesten lebenden Menschen, der im All gewesen war. Die US-Weltraumbehörde NASA bezeichnete Glenn in ihrem Nachruf als "wahren amerikanischen Helden". Ähnlich äußerte sich der scheidende US-Präsident Barack Obama.

haz/sc  (rtr, dpa, afp)