USA: Banken jubeln
13. April 2012Die New Yorker Bank JP Morgan Chase, laut Forbes-Liste die größte Bank der Welt, hat am Freitag für Aufsehen gesorgt, als sie ihre Zahlen für das erste Quartal 2012 vorlegte. Die 1799 gegründete Universalbank, die Privatkundengeschäft, Vermögensverwaltung und Investmentbanking unter einem Dach vereint, gab einen Quartalsgewinn von 5,4 Milliarden Dollar bekannt. Die deutsche Bank hat, zum Vergleich, hat nur einen Vorsteuergewinn von rund sieben Milliarden Dollar geschafft – im gesamten abgelaufen Jahr.
Die guten Zahlen überraschten auch die Wall-Street-Analysten. Die hatten erwartet, dass JPMorgan 1,16 Dollar pro Aktie verdienen würde. Nun können sich die Shareholder sogar über einen Gewinn von 1,31 Dollar pro Aktie freuen. Vor allem die Investment-Sparte der Bank habe in den letzten Monaten zugelegt und zum Gewinn beigetragen, sagte JPMorgan-Chef Jamie Dimon in New York. Auch das Hypothekengeschäft habe sich wieder erholt. Dessen Volumen ist im Vergleich zum ersten Quartal 2011 um 33 Prozent gewachsen.
Schatten der Vergangenheit
Auch die viertgrößte US-Bank, Wells Fargo, startet mit guten Zahlen ins Jahr 2012. In San Francisco teilte das Bankhaus mit, es habe einen Rekordgewinn von 4,3 Milliarden Dollar eingefahren. Wells-Fargo-Chef John Stumpf nannte die Bilanz des 160 Jahre alten Traditionsunternehmens ein "hervorragendes Ergebnis". Auch Wells Fargo hat die Erwartungen der Analysten noch übertroffen. Die Gewinnsteigerung von 14 Prozent sei auf gute Hypothekengeschäfte und geringere Rückstellungen für faule Anleihen zurückzuführen, so Stumpf.
Die historisch niedrigen Zinsen in den USA begünstigen das Hypothekengeschäft, davon haben offenbar beide Institute profitiert. Allerdings sind die Schatten der Immobilienkrise von 2007 noch nicht völlig verschwunden. JPMorgan hat 2,5 Milliarden Dollar zurückgestellt, um eventuellen Regressansprüchen aus dieser Zeit begegnen zu können.
dk/qu (rtr/dpad)