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250 weitere US-Soldaten nach Syrien

25. April 2016

Die zusätzlichen Kräfte sollten eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung der IS-Terrormiliz spielen, allerdings "nicht den Kampf am Boden anführen", sagte US-Präsident Barack Obama in Hannover.

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Symbolbild: Stiefel von US Soldaten (Foto: Getty Images)
Bild: Getty Images/J. Moore

In seiner Ansprache in der deutschen Messestadt nannte Obama den sogenannten Islamischen Staat, IS, die derzeit "größte Herausforderung für unsere Nationen". Er habe deshalb die Entsendung weiterer 250 Soldaten angeordnet. Mit der Entscheidung, dass sie nicht kämpfen sollen, bleibt Obama seinem Grundsatz treu, nicht mit US-Bodentruppen in den syrischen Bürgerkrieg einzugreifen.

Unterstützung der Rebellen

Bisher sind rund 50 Angehörige von US-Spezialkräften in Syrien aktiv. Nach Angaben aus dem Umfeld des US-Präsidenten sollen die 250 zusätzlichen Soldaten syrische Rebellen und andere Gruppen beraten und unterstützen, die gegen den IS kämpfen. "Wir werden sie vernichten", versprach Obama mit Blick auf die Dschihadistenmiliz.

Die türkische Nachrichtenagentur Anadolu meldete unterdessen unter Berufung auf Sicherheitskreise, die türkischen Streitkräfte hätten seit Anfang Januar 492 "IS-Terroristen" bei Luftangriffen sowie 370 weitere durch Artilleriebeschuss getötet. Die Regierung in Ankara hatte im Juli einen "Krieg gegen den Terror" ausgerufen, nachdem bei einem mutmaßlichen IS-Anschlag in der Türkei 34 Menschen getötet worden waren.

Türkische Erfolgsmeldungen

Das türkische Fernsehen berichtete, die Armee habe einen Raketenwerfer des IS zerstört und acht Kämpfer der Miliz getötet. Von der Raketenstellung aus sei in den vergangenen Wochen wiederholt die Grenzstadt Kilis beschossen worden. Die Türkei gab zudem die Festnahme von acht mutmaßlichen IS-Mitgliedern bekannt, die aus Syrien in die Provinz Gaziantep eingesickert seien. Dort hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Samstag ein Flüchtlingslager besucht

Zerstörungen in Aleppo (Foto: dpa)
Zerstörungen in AleppoBild: picture-alliance/dpa/V.Sharifulin

Kämpfe in Aleppo

Der IS und auch der syrische Al-Kaida-Ableger Al-Nursra-Front sind von dem seit Ende Februar geltenden Waffenstillstand in Syrien ausgenommen. Dennoch kommt es immer öfter zu Gefechten auch zwischen den anderen Konfliktparteien. Beobachter sprechen bereits davon, faktisch sei die Waffenruhe zusammengebrochen.

Insbesondere in der früheren Handelsmetropole Aleppo wird heftig gekämpft. Die Syrische Beobachterstelle für Menschenrechte mit Sitz in London teilte mit, seit Freitag seien in Aleppo mindestens 60 Menschen durch Luftangriffe der Regierung und durch Artilleriebeschuss der Aufständischen getötet worden. Unter den Opfern seien sieben Kinder.

Autobombe Damaskus

Acht Tote bei Anschlag

Bei einem Autobombenanschlag in einem Vorort der syrischen Hauptstadt Damaskus wurden nach Angaben der Beobachtungsstelle mindestens acht Menschen getötet. Die Bombe sei an einem Militär-Kontrollpunkt in der Nähe des von Regimeanhängern kontrollierten Schiitenbezirks Sajeda Seinab explodiert. Zu dem Attentat bekannte sich der IS.

wl/kle (afpm dpa, rtr)