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USA stehen zu Pakistan und Afghanistan

7. Mai 2009

US-Präsident Barack Obama hat Pakistan und Afghanistan bei einem Dreiergipfel im Weißen Haus entschlossene Unterstützung im Kampf gegen die Taliban und El Kaida zugesagt.

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US-Präsident Obama bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Hamid Karsai und Asif al Zardari (Foto: AP)
Vereint im Anti-Terror-Kampf: Obama mit Karsai (l.) und Zardari (r.)Bild: AP

"Die Sicherheit der USA, Afghanistans und Pakistans sind miteinander verbunden", stellte der US-Präsident am Mittwoch (06.05.2009) nach einem Treffen mit den Staatschefs aus Afghanistan und Pakistan, Hamid Karsai und Asif Ali Zardari, klar. Im Gegenzug sicherten beide Länder zu, entschiedener gegen die Taliban und Kämpfer des Terrornetzwerks El Kaida vorzugehen. "Die USA sind eine dauerhafte Verpflichtung eingegangen, El Kaida zu besiegen sowie die demokratisch gewählten und souveränen Regierungen in Pakistan und Afghanistan zu unterstützen", sagte Obama in Washington.

Obama machte allerdings auch unmissverständlich deutlich, dass der Kampf gegen die Extremisten langwierig sei: "Der Weg, der vor uns liegt, ist schwierig. Es wird mehr Gewalt geben und es wird Rückschläge geben." Das Ziel bleibe aber, El Kaida und andere Terroristen auszuschalten und zu besiegen. El Kaida plane weiterhin Angriffe auf die USA und andere Länder. Eindringlich betonte Obama auch die notwendige Hilfe für die Entwicklung und den wirtschaftlichen Aufbau beider Länder.

Zugleich versprach Obama angesichts neuester Zwischenfälle in Afghanistan mehr Schutz für die Zivilbevölkerung: "Wir werden alle Anstrengungen unternehmen, um zivile Opfer zu vermeiden." Bei US-Luftangriffen in der südwestafghanischen Provinz Farah waren nach Informationen afghanischer Parlamentsabgeordneter vom Mittwoch über 100 Zivilisten getötet worden. Karsai nannte die zivilen Opfer "nicht zu rechtfertigen und inakzeptabel".

Kampfansage an Taliban

Männer vor provisorischen Gräbern (Foto: AP)
Angehörige bestatten die Opfer der jüngsten KämpfeBild: AP

In Washington hatten in jüngster Zeit die Zweifel zugenommen, ob die Regierungen in Kabul und Islamabad tatsächlich in der Lage sind, mit der Bedrohung durch die Radikalislamisten fertig zu werden. Allerdings macht es die steigende Zahl ziviler Opfer von US-Angriffen in Afghanistan und in Pakistan für die Regierungen auch schwieriger, Rückhalt in der Bevölkerung für den Anti-Terror-Kampf zu bekommen.

Auch Zardari rief auf dem Gipfel zu gemeinsamen Anstrengungen im Kampf gegen den Terrorismus auf: "Die Bedrohung trifft uns alle, wir müssen die Verantwortung teilen." Der Terrorismus in der Region sei ein "Krebsgeschwür, das entfernt werden muss", sagte der pakistanische Präsident bei einem Treffen mit Karsai und US-Außenministerin Hillary Clinton.

Karsai betonte, die Taliban dürften nicht länger Rückzugsgebiete im pakistanischen Grenzgebiet zu Afghanistan haben. Ansonsten werde es kein stabiles und friedliches Afghanistan geben.

Weiteres Thema des Treffens war die Sicherung des pakistanischen Atomwaffenarsenals. Bereits vor dem Gipfel hatte Zardari betont, die Atomwaffen seines Landes befänden sich "in sicheren Händen". Zwar hätten die Aufständischen kürzlich lediglich 100 Kilometer vor der Hauptstadt Islamabad gestanden. Dennoch sei seine Regierung nicht bedroht. "Wir haben eine 700.000 Mann starke Armee. Wie könnten die Taliban die Macht übernehmen?", sagte er in einem Interview des TV-Senders CNN.

Schwere Kämpfe in Nordpakistan

Pakistans Präsident Asif Ali Zardari (Foto: AP)
Versuchte zu beruhigen: Pakistans Präsident ZardariBild: AP

Bei Gefechten im Norden Pakistans wurden unterdessen mehr als 100 Menschen getötet. Aus Armeekreisen hieß es, bei Kämpfen in der Taliban-Hochburg Swat und im Nachbarbezirk Buner seien mindestens 77 Aufständische und drei Angehörige der Sicherheitskräfte ums Leben gekommen. Der Nachrichtensender Dawn berichtete, auch 35 Zivilisten seien gestorben.

Mehr als 40.000 Menschen sollen seit Dienstag aus dem umkämpften Gebiet geflohen sein. Die Provinzbehörden fürchten, dass die Zahl der Flüchtlinge auf über eine halbe Million steigen könnte. (fg/gri/dpa/ap/rtr)

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