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USA warnen Iran vor "roter Linie"

8. Januar 2012

Die USA verschärfen ihren Ton gegen den Iran weiter. Die Teheraner Führung hatte zuvor die Inbetriebnahme einer neuen Atomanlage angekündigt sowie ein weiteres Manöver an der Straße von Hormus.

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US-Verteidigungsminister Panetta (Foto: Reuters)
Eine "rote Linie" sollte der Iran nicht überschreiten, warnt US-Verteidigungsminister PanettaBild: Reuters

Der Streit zwischen dem Westen und dem Iran spitzt sich zu. Die USA schickten eine ungewöhnlich deutliche Warnung an die Adresse der Führung in Teheran. Der Iran überschreite eine "rote Linie", wenn er Atomwaffen entwickeln oder wichtige Schifffahrtswege wie die Straße von Hormus blockieren sollte, sagte Verteidigungsminister Leon Panetta. Weder das eine noch das andere, so Panetta, werde von den USA toleriert.

Die iranische Führung hatte zuvor bekanntgegeben, eine neue Anlage zur Anreicherung von Uran nahe der Stadt Kom in Betrieb zu nehmen. Die unterirdische und in einen Berg hineingebaute Anlage könne auch durch Luftangriffe nicht zerstört werden, gab sich der Chef des iranischen Atomprogramms, Fereydoun Abbasi, sicher.

Außerdem kündigte ein iranischer Armeegeneral ein groß angelegtes Manöver in naher Zukunft an, um - so wörtlich - der Welt das Können der Streitkräfte zu demonstrieren. Die Soldaten sollten üben, die Straße von Hormus gegebenfalls so schnell wie möglich für den internationalen Schiffsverkehr zu schließen.

Strategisch wichtige Meerenge

Die Straße von Hormus ist an ihrer schmalsten Stelle nur etwa 50 Kilometer breit. Rund ein Viertel aller Öltransporte auf dem Seeweg laufen durch die Meeresenge. Die Straße, die zwischen dem Iran und Oman liegt, ist deshalb von weltweiter strategischer Bedeutung. Sollte der Iran tatsächlich seine Drohung wahrmachen und die Meeresenge für den Tankerverkehr schließen, wäre die gesamte Weltwirtschaft betroffen.

Unklar bleibt, ob die vom Iran neu angekündigte Atomanlage nahe der Stadt Kom ein weiteres Bedrohungspotential darstellt. Folgt man der offiziellen iranischen Dastellung verfolgt die islamische Republik mit ihrem Nuklearprogramm rein zivile Ziele. Das Atomprogramm diene der Stromerzeugung, heißt es in Teheran. Der Westen verdächtigt den Iran jedoch, unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms heimlich Nuklearwaffen zu entwickeln. Neue Untersuchungen der Internationalen Atomenergiebehörde haben diesen Verdacht verstärkt.

haz/wl (rtr, dpa)