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Weltgrößtes Meeresschutzgebiet geplant

18. Juni 2014

Nach mehreren umweltpolitischen Flops braucht der US-Präsident einen "grünen Erfolg". Obama, der sein Amt mit ehrgeizigen Öko-Versprechen angetreten hatte, legt nun Pläne für den Schutz der Ozeane vor.

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Unterwasseraufnahme von Fischen an einem Korallenriff (Foto: Fotolia/vlad61_61)
Bild: Fotolia/vlad61_61

Es ist ein Superlativ, der die ökologische Bilanz seiner zweiten Amtszeit verschönern soll: US-Präsident Barack Obama will im Pazifik das größte maritime Schutzgebiet der Welt einrichten. Das bereits bestehende Naturreservat in der Nähe der Inselgruppe Hawaii soll fast auf das Zehnfache vergrößert werden und dann mehr als zwei Millionen Quadratkilometer umfassen. Außer der Fischerei wären damit auch Öl- oder Gasbohrungen in dem gigantischen Areal verboten.

"Wenn wir unseren Meeren die Ressourcen rauben, dann zerstören wir nicht nur einen der größten Schätze der Menschheit", sagte Obama in seiner Videobotschaft für eine zweitägige Umweltkonferenz in Washington. "Wir schneiden auch eine der größten Quellen für Nahrung und Wirtschaftswachstum ab."

Nationale Strategie gegen illegale Fischerei

Obama kündigte weitere Programme gegen Überfischung und Umweltverschmutzung an, für die er seine Exekutivvollmachten nutzen werde. Er habe seine Regierung beauftragt, eine nationale Strategie gegen Schwarzmarkt-Fischerei auszuarbeiten. US-Außenminister John Kerry sagte, in den USA sollten bald nur noch nachhaltig und rückverfolgbar gefangene Fische und Meeresfrüchte verkauft werden. Nach aktuellen Untersuchungen stammt in den Vereinigten Staaten fast jeder dritte wild gefangene Fisch aus illegalen Quellen.

Auf der Konferenz sagten die Geber eine Milliarde Euro für den Kampf gegen Übersäuerung, Verschmutzung und Überfischung der Meere zu. Derzeit sei nur ein kleiner Teil der Ozeane geschützt, so John Kerry. Es müsse noch mehr getan werden, doch die Konferenz sei "ein großartiger Start".

Widerstand der Fischereiindustrie

Bei Umweltschutzverbänden riefen die Ankündigungen geradezu begeisterte Zustimmung hervor. Beth Lowell von der Organisation Oceana erklärte, die Initiative werde "unser Denken über Fische und Meeresfrüchte für immer verändern". Widerstand wird dagegen von der Fischereiindustrie erwartet.

jj/sti (dpa, afp)